Verschärft die EZB den Strafzins?

Europas Währungshüter stehen angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten und schwacher Inflation bereit, ihren Anti-Krisenkurs zu verschärfen.
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Wolken ziehen über der Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Osten hinweg.
Arne Dedert/dpa Wolken ziehen über der Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Osten hinweg.

Frankfurt/Main - Europas Währungshüter stehen angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten und schwacher Inflation bereit, ihren Anti-Krisenkurs zu verschärfen.

Den Leitzins dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Sitzung heute in Frankfurt unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent belassen. Spekuliert wird aber über eine Verschärfung des Strafzinses.

Derzeit müssen Geschäftsbanken 0,4 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Die Währungshüter wollen die Institute mit dem Negativzins dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben. Dies soll die Wirtschaft ankurbeln und zugleich die Inflation anheizen.

Oberstes Ziel der EZB ist eine mittelfristige Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise können Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft. Im Juni lag die Teuerungsrate im gemeinsamen Währungsraum bei 1,3 Prozent.

Die Ergebnisse der Ratssitzung werden am Nachmittag (13.45 Uhr) verkündet. Der Ende Oktober scheidende EZB-Präsident Mario Draghi hatte jüngst zusätzliche Zinssenkungen und weitere Anleihekäufe als denkbar bezeichnet.

Eine Entscheidung über eine Wiederaufnahme des vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihekaufprogramms erwarten die meisten Beobachter zunächst aber nicht. Damit sei nur dann zu rechnen, wenn die Eurozone in eine Rezession rutsche und deshalb neue Deflationsängste aufkommen würden, sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.

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