Verkehrsunternehmen rechnen mit steigenden Preisen

Wird das 9-Euro-Ticket Fahrgästen dauerhaft den Nahverkehr schmackhaft machen - oder für Chaos sorgen? Ein Verband schätzt, dass sich der günstige Preis schnell ins Gegenteil verkehren wird.
dpa |
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"Die Ticketpreise werden weiter steigen", erwartet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. "Nicht direkt zum 1. September, aber in den nächsten Preisrunden."
"Die Ticketpreise werden weiter steigen", erwartet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. "Nicht direkt zum 1. September, aber in den nächsten Preisrunden." © Moritz Frankenberg/dpa
Berlin

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rechnet nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets mit steigenden Preisen im Nahverkehr.

Hintergrund seien fehlende Ausgleichszahlungen des Bundes etwa für höhere Spritpreise. "Wir werden mittelfristig die fehlenden Gelder auf die Fahrpreise umschlagen müssen oder das Angebot einschränken", sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Ticketpreise werden also weiter steigen - nicht direkt zum 1. September, aber in den nächsten Preisrunden. Leider kommen wir dann in die Situation, dass Menschen, die ohnehin schon belastet sind, für ihre Fahrten mehr bezahlen müssen."

Er gehe nicht davon aus, dass viele Menschen dauerhaft auf Busse und Bahnen umsteigen. "Ich sehe das Ticket durchaus positiv", sagte Wortmann. Große Erwartungen habe er aber nicht. "Alle bisherigen Erfahrungen mit besonders günstigem ÖPNV zeigen: Zuerst muss das Angebot stimmen, der Preis ist zweitrangig."

Mit dem 9-Euro-Monatsticket können Fahrgäste jeweils im Juni, Juli und August mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland fahren. Die Tickets sind Teil des Entlastungspakets der Ampel-Koalition wegen der hohen Energiepreise und sollen auch ein Anreiz für die weitere Nutzung des ÖPNV sein.

Das Angebot könne laut Wortmann zu einer aufgeladenen Stimmung in den Verkehrsmitteln führen. "Ich möchte nicht von Chaos sprechen, aber es wird sehr viele volle Züge und Busse geben". Dies gelte insbesondere für manche Verbindungen zu Freizeitzielen wie Sylt, die Ostseeküste, das bayerische Oberland oder den Chiemgau. "Bei ganz vollen Zügen droht sicherlich eine angespannte Stimmung unter den Reisenden und Fahrgästen." Es seien "im absoluten Extremfall" auch Angriffe auf Mitarbeiter möglich.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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