USA steigt als Banken-Aktionär ein

US-Finanzminister Paulson hat die Chefs aller führenden Banken zusammenkommen lassen - doch nicht alle waren begeistert von seiner Idee: Mit 250 Milliarden Dollar will sich die Regierung an den Banken beteiligen.
von  Abendzeitung
Macht es den Europäern nach: Paulson
Macht es den Europäern nach: Paulson © AP

US-Finanzminister Paulson hat die Chefs aller führenden Banken zusammenkommen lassen - doch nicht alle waren begeistert von seiner Idee: Mit 250 Milliarden Dollar will sich die Regierung an den Banken beteiligen.

Die US-Regierung will laut Medienberichten mit 250 Milliarden Dollar in die Banken-Branche des Landes einsteigen. Unter den Instituten seien auch neun der größten Finanzkonzerne wie Citigroup, Bank of America und JPMorgan Chase berichteten die «Washington Post» und das «Wall Street Journal» am Montagabend.

US-Finanzminister Henry Paulson habe die führenden Bankmanager bei einem Treffen in Washington über das Vorgehen informiert. Die Pläne sollten am Dienstag offiziell bekanntgegeben werden. Potenziell könne der Staat sich an Tausenden Banken beteiligen, berichtete der Nachrichtensender CNBC. Die Summe von 250 Milliarden US-Dollar (183 Mrd Euro) entspricht der ersten Tranche des geplanten US-Rettungspakets im Gesamtvolumen von 700 Milliarden Dollar. Nicht alle Banken seien von der Aussicht auf den Staat als Aktionär begeistert gewesen, auch sie hätten unter dem Druck der Regierung aber schließlich zugestimmt, berichteten die Zeitungen. Paulson habe betont, dass dieser Schritt wichtig sei, um das Vertrauen im Markt wiederherzustellen. Die Banken liehen sich zuletzt untereinander kaum noch Geld, weil sie befürchten, es durch eine Pleite des Geschäftspartners nie wiederzusehen.

Vorzugsaktien als Ziel

Weitere Teilnehmer unter den großen Banken seien Goldman Sachs , Morgan Stanley , Bank of New York Mellon, State Street , Wells Fargo und die Investmentbank Merrill Lynch , die von der Bank of America übernommen wird, schrieb die «Washington Post». Die Regierung wolle stimmrechtslose Vorzugsaktien kaufen, schrieb das «Wall Street Journal». Wie viel in welche Bank investiert werden solle, sei noch unklar, hieß es. Europäische Regierungen - allen voran die britische - steigen ebenfalls bei ihren Banken ein. Paulson hatte mögliche Beteiligungen an Banken erstmals am Wochenende angekündigt. (dpa)

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