US-Rettungspaket für Banken scheitert - Panik an den Börsen

Vor allem die Republikaner haben gegen das Programm gestimmt. Das Weiße Haus arbeitet bereits an einem neuen Hilfsplan, hieß es in einem Medienbericht. Die Börsen sind darauf hin eingebrochen - schlimmer als an 9/11.
Der mühsam ausgehandelte Kompromiss über den Rettungsplan für die US-Finanzbranche ist gescheitert. In einer dramatischen Abstimmung im US-Abgeordnetenhaus lehnten 228 Parlamentarier das 700 Milliarden Dollar schwere Paket ab. Lediglich 205 stimmten zu.
Vor allem Republikaner, die staatliche Eingriffe grundsätzlich ablehnen, votierten gegen das Programm. Die Aktienkurse an der Wall Street reagierten mit einem dramatischen Absturz. Wie der TV-Sender CNN berichtete, arbeitet das Weiße Haus bereits an einem neuen Rettungsplan. Ziel des Programms war es, den praktisch eingefrorenen Kreditfluss wieder in Gang zu setzen und weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten zu verhindern.
Präsident George W. Bush hatte kurz zuvor eindringlich dazu aufgerufen, dem am Wochenende von Spitzenpolitikern ausgehandelten Plan zuzustimmen. Er sprach von einer «außergewöhnlichen Vereinbarung, um ein außergewöhnliches Problem anzugehen».
Nach dem überrraschenden Scheitern des Rettungspakets sind die amerikanischen Börsen ins Bodenlose gestürzt. Der Dow Jones verlor 777 Punkte und schloss bei 10.365 Punkten. Das ist der größte Tagesverlust nach Punkten in seiner Geschichte. Der S&P 500 verlor über acht Prozent, die Nasdaq knapp zehn Prozent. Nicht einmal die Terrorangriffe vom 11. September 2001 hatten an den US-Börsen einen solchen Schock ausgelöst.