Trickreiche Angebote täuschen Sparer

Die Banken locken mit «bis 5 Prozent» Zinsen oder versprechen einen Bonus. Doch nicht immer steckt dahinter, was der leichtgläubige Anleger vermutet - ein genauer Blick tut not.
Vorsicht Lockangebote: Sparer müssen genau aufpassen, wenn sie nicht auf trickreiche Formulierungen in den Anzeigen der Geldinstitute hereinfallen wollen. Da Banken bei Sparguthaben nicht den Effektivzins nennen müssen - anders als bei Krediten - entsteht derzeit ein Wirrwarr an Konditionen, wie die Stiftung Warentest in der neuen Ausgabe ihrer Zeitschrift «test» anmerkt.
Normalkunden könnten die Angebote kaum noch vergleichen, heißt es dort. Einige Beispiele der Tester:
Der Bonustrick: Die Bank verspricht 20 oder 50 Prozent Bonus bei niedrigen Basiszinsen. Den Bonus gibt es allerdings nicht auf die ganze Sparsumme, sondern beispielsweise nur auf die Zinsen. Wertzuwachs: Statt der Rendite wird die «durchschnittliche Wertsteigerung» genannt. Die liegt nach Angaben von «test» vor allem bei längeren Laufzeiten deutlich höher. Aussagekräftiger sei die Rendite oder die Auszahlung am Laufzeitende.
Traumzins: Auf Tagesgeld werden «bis 5 Prozent» Zinsen versprochen. Die Werbung verschweigt: Mindestanlage 100.000 Euro, und der Spitzenzins wird nur für den 100.000 Euro übersteigenden Teil einer Anlage gezahlt; für alles unter 100.000 Euro gibt es oft nicht einmal die Hälfte. Fristen: In einer anderen Variante wird der Superzins erst spät gezahlt, beispielsweise ab dem siebten Jahr. (AP)