Tram-Träume
Was ist eigentlich aus der Stadt- Umland-Bahn geworden? Die Vize-Lokalchefin Katharina Rieger über die neuen Straßenbahnpläne der Stadt
Bau und Betrieb sind viel billiger als bei der U-Bahn – aber sie bietet 100 Prozent mehr Aussicht: Vor gut zehn Jahren hätte in München keiner geglaubt, dass die Tram mal schick wird. Damals verhinderten Anwohner die Gartentram durch den Englischen Garten – die in absehbarer Zeit wohl doch kommt. Und: Soll sie doch! Wenn sie es mit Akku durch den Park schafft und keine Leitungsmasten die Ausblicke stören, verknüpft diese Trasse sinnvoll die Linien westlich und östlich des Parks. Und dann, soviel ist sicher, steigen auch die Fahrgastzahlen.
Warum einen Bus ersetzen, wie es ab 2013 mit der Linie 51 im Westen geschieht? Ganz einfach: Die Tram schafft größere Kapazitäten und steht nicht im Stau. In einer Stadt, die das Feinstaubproblem noch immer nicht im Griff hat, ist das eine Mindestanforderung für den öffentlichen Nahverkehr.
Bordeaux, Athen, Florenz: Alle haben sich eine neue Tram gegönnt, in Edinburgh fährt sie 2011 sogar zum Flughafen. Das gibt Stoff für mehr Träume: Warum nicht eine Linie vom Arabellapark nach Englschalking verlängern? Warum nicht den S-Bahnhalt Berg am Laim mit der Tram am Vogelweideplatz verbinden? Und was ist eigentlich aus der Stadt-Umland-Bahn geworden? Eine fixe Tram rund um die Stadt. Man wird ja noch träumen dürfen.
Katharina Rieger
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