Tojner winkt bei Airbus-Tochter Premium Aerotec vorerst ab

Der österreichische Unternehmer Michael Tojner hat das Interesse an Teilen der Airbus-Tochter Premium Aerotec vorerst verloren, will das Kapitel aber noch nicht dauerhaft abschließen. "Wir bemühen uns derzeit nicht mehr um Premium Aerotec und beenden damit diese vielen Diskussionen", sagte Tojner der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe).
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Der österreichische Unternehmer Michael Tojner.
Der österreichische Unternehmer Michael Tojner. © Marijan Murat/dpa/Archivbild
Augsburg/Hamburg

"Wir wollen jetzt erst einmal Druck aus dieser brisanten Situation nehmen. Wenn Premium Aerotec bei Airbus bleibt, ist das auch okay", zitiert das Blatt Tojner weiter. "Und sollte es Ende 2022 oder Anfang 2023 doch neue Gespräche geben, dann sind wir gerne wieder Gesprächspartner."

Premium Aerotec steht im Zentrum der Airbus-Umbaupläne für die Fertigung ziviler Flugzeuge in Deutschland. Für die Produktion kleinerer Bauteile, im Airbus-Jargon "detail parts", die bei der Tochter angesiedelt ist, will Airbus eine neue Gesellschaft gründen, die als "Global Player im Bereich Einzelteil-Fertigung" auch andere Kunden bedienen soll. Feste Absicht des Airbus-Managements ist es, dafür einen "starken, externen Partner" ins Boot zu holen. Dabei wurde immer wieder über Tojner als möglichem Investor spekuliert. Betroffen wären vor allem Beschäftigte in Augsburg und im ostfriesischen Varel.

Die IG Metall läuft seit Monaten Sturm gegen diese Pläne und verlangt, dass die Kleinteilfertigung im Airbus-Konzern verbleiben soll, so wie Airbus das in Frankreich mit der dortigen Tochter Stelia plant. Seit Anfang September führt die größte deutsche Gewerkschaft in Hamburg Tarifverhandlungen über die Bedingungen des Konzernumbaus mit Airbus. Nach zwei Runden ohne Ergebnis gibt es bislang keinen neuen Termin. Die Gewerkschaft verlangt von Airbus Zusagen zur Sicherung von Standorten und Beschäftigung und droht mit Arbeitskampf.

Tojner, mit seinem Konzern Montana Aerospace selbst im Flugzeugbau aktiv, begründete seinen Kurswechsel auch damit, dass man unlängst einen belgischen Zulieferer gekauft habe. "Deshalb wollen wir uns darauf konzentrieren und nehmen uns in Sachen Premium Aerotec für die kommenden zwölf Monate aus dem Spiel." Eine Rolle dürfte auch der seit Monaten wehende Gegenwind von Betriebsräten und IG Metall gespielt haben. "Es ist eine sehr verworrene politische Gemengelage, in die wir uns nicht involvieren wollen", zitiert die "Augsburger Allgemeine" Tojner.

© dpa-infocom, dpa:210909-99-154362/3

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