Thyssenkrupp: Viele Fragen zur Zukunft des Stahlgeschäfts
Bochum - Erneut hat Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger für eine Fusion des europäischen Stahlgeschäfts des Industriekonzern geworben. In der europäischen Stahlbranche gebe es strukturelle Überkapazitäten.
Zudem belaste ein enormer Preisdruck durch Importe aus Asien die europäischen Hersteller. "Seit Jahren verdienen wir unsere Kapitalkosten nicht", heißt es im vorab veröffentlichten Redetext von Unternehmenschef Heinrich Hiesinger für die Hauptversammlung. Und das sei so, obwohl das europäische Stahlgeschäft von Thyssenkrupp zu den zwei profitabelsten Herstellern in Europa gehöre.
"Sparprogramme verschaffen uns nur kurzfristig eine Atempause", sagte der seit sechs Jahren an der Sanierung arbeitende Hiesinger. "Ohne grundlegende Änderungen würden wir unweigerlich ein Restrukturierungsprogramm nach dem anderen anstoßen müssen." Hinzu kämen hohe Risiken und Kosten für Energie und Klimaschutz. "Wir haben immer gesagt, dass wir unter diesen Umständen eine Konsolidierung der europäischen Stahlindustrie für erforderlich halten. In einer solchen Situation spricht jeder mit jedem. Unter anderem sprechen wir mit Tata Steel."
Ob, wann und mit wem ein Konsolidierungsschritt kommen werde, sei aber weiterhin offen. "Tata müsste zum Beispiel eine tragfähige Lösung für die hohen Pensionsverpflichtungen in Großbritannien finden." Außerdem müsste jedem möglichen Gemeinschaftsunternehmen oder Zusammenschluss ein überzeugendes industrielles Konzept mit entsprechenden Synergien zu Grunde liegen.
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