Thalia verhagelt Douglas-Bilanz: Dreistelliger Millionenverlust
Hagen/Düsseldorf - Der Hagener Konzern schloss das Geschäftsjahr 2011/12 Ende September durch den Umbau und die Probleme bei der Buchhandelstochter Thalia mit einem Verlust von 109,9 Millionen Euro ab. Deshalb soll die Dividende von zuletzt 1,10 Euro je Aktie (2010/11) gestrichen werden, teilte die Douglas Holding AG am Dienstag zur Bilanzvorlage in Düsseldorf mit. Im Geschäftsjahr zuvor hatte der Konzern noch 87 Millionen Euro Gewinn erzielt.
Der US-Finanzinvestor Advent hat mit seinem Übernahmeangebot bereits mehr als 96 Prozent der Aktien eingesammelt und gibt damit künftig den Ton beim Handelskonzern Douglas an.
Die bislang noch verbliebenen Kleinaktionäre der Douglas Holding AG soll durch einen Beschluss der Hauptversammlung im Mai herausgedrängt werden. Im Schulterschluss mit der Gründerfamilie Kreke will Advent den Konzern weiterentwickeln. Geplant ist eine Expansion der Douglas-Parfümerien und der Christ-Schmuckgeschäfte im Ausland. Thalia wird saniert.
Dank kräftiger klingelnder Kassen in den Douglas-Parfümerien und Christ-Juwelierläden stieg der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2011/2012 um 1,7 Prozent auf 3,44 Milliarden Euro, wie der Konzern bereits Anfang Oktober mitgeteilt hatte. Die Christ-Schmuckläden wuchsen mit einem Umsatzplus von 9,6 Prozent auf 373 Millionen Euro am stärksten.
Der Umsatz des Sorgenkindes Thalia schrumpfte um 2,1 Prozent auf 915 Millionen Euro. Die Buchhandelstochter wird seit einiger Zeit umgebaut, weil die Konsumenten Bücher zunehmend im Internet einkaufen und Konkurrenten wie Amazon davon profitieren.
Der Start ins neue Geschäftsjahr 2012/2013 mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft sei für den Handelskonzern nicht einfach gewesen, erklärte Vorstandschef Henning Kreke. In den Monaten Oktober bis Dezember 2012 habe der Konzern mit einem Umsatzplus von 1,6 Prozent leicht unter den eigenen Erwartungen gelegen. Für das gesamte bis Ende September reichende neue Geschäftsjahr 2012/2013 erwartet der Vorstandschef eine leichte Umsatzsteigerung. Die Investitionen würden sich auf der Höhe des Vorjahresniveaus bewegen, erläuterte Kreke.