Teure Nahrungsmittel heizen Inflation in Deutschland an

Teure Nahrungsmittel haben die Inflation in Deutschland im Juni im zweiten Monat in Folge nach oben getrieben. Die Verbraucherpreise erhöhten sich binnen Jahresfrist um 1,8 Prozent.
von  dpa

Wiesbaden - Von Mai auf Juni 2013 zogen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent an. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte damit am Mittwoch seine erste Schätzung von Ende Juni.

Im Mai hatte die Inflation nach Monaten des Rückgangs erstmals wieder angezogen: auf 1,5 Prozent. Im April lag die jährliche Teuerungsrate noch bei 1,2 Prozent. Der Juni-Wert ist der höchste seit Dezember 2012 als eine Rate von 2,0 ermittelt worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht bei Werten von knapp unter 2,0 Prozent Preisstabilität gewahrt.

Für den jüngsten Anstieg waren vor allem deutliche Preisschübe bei Nahrungsmitteln verantwortlich. Lebensmittel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt um 5,4 Prozent. Deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten Verbraucher etwa für Kartoffeln (plus 35,2 Prozent), Butter (plus 27,1 Prozent) und Äpfel (plus 21,1 Prozent).

Ein weiterer Preistreiber waren einmal mehr die Energiekosten, die insgesamt um 3,0 Prozent über dem Niveau von Juni 2012 lagen. Vor allem Strom (plus 12,0 Prozent) war erheblich teurer - eine Folge der zu Jahresbeginn erhöhten Ökostromabgabe. Etwas günstiger als vor Jahresfrist waren Heizöl (minus 2,4 Prozent) und Kraftstoffe (minus 0,8 Prozent).

Würde die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln und Energie herausgerechnet, läge die Teuerungsrate im Juni bei 1,3 Prozent. Dass die Lebensmittelpreise in Deutschland bereits im vierten Monat in Folge merklich anzogen, erklären Volkswirte unter anderem mit Ernteausfälle und Transportengpässe infolge des Hochwassers.

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