Telekom verliert Millionen Festnetzkunden
Im vergangenen Jahr verlor die Telekom erneut viele Festnetzkunden an die Konkurrenz. Bei den DSL-Breitbandanschlüssen habe der Konzern aber wieder eine Spitzenposition erreicht.
Die Telekom hat im vorigen Jahr erneut mehr als zwei Millionen Telefonanschlüsse an ihre Konkurrenten verloren. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in Bonn mit. Insgesamt verfügten jetzt mehr als neun Millionen Kunden in Deutschland über einen Breitbandanschluss von T-Home. Im Mobilfunk kletterten die Kundenzahlen, auch bedingt durch Zukäufe, um gut zehn Prozent auf knapp 120 Millionen. Wachstumstreiber war die US-Tochter mit einem Anstieg von 14,6 Prozent 28,7 Millionen Kunden. In Deutschland hatte T-Mobile Ende vergangenen Jahres fast 36 Millionen SIM-Karten im Bestand.
Zudem will das Unternehmen seinen Umsatz mit Großkunden bis zum Jahr 2010 deutlich erhöhen. Der Umsatz von T-Systems werde bis dahin um drei Milliarden Euro steigen, sagte der Reinhard Clemens, Vorstandschef der Geschäftskundensparte T-Systems. Der operative Gewinn soll um eine Milliarde Euro zulegen. Auch ein Teilverkauf der Sparte werde nicht ausgeschlossen - alle Optionen seien offen. «Insgesamt klingt das alles recht positiv», fasste ein Händler an der Frankfurter Börse zusammen. «Diese Gewinnprognose ist mit der aktuellen Struktur von T-Systems meiner Ansicht nach nicht realistisch», sagte dagegen Analyst Theo Kitz von Merck Finck. Die interessantere Nachricht sei, dass möglicherweise Teile der Sparte verkauft werden könnten - damit würden dann auch die neu gesteckten Ziele obsolet. Wahrscheinlicher sei indes ein Komplettverkauf von T-Systems, so Kitz. Heike Pauls von der Commerzbank rechnet nicht mit einem Komplettverkauf: «Die Kernbereiche wie das Großkundengeschäft werden wohl bei der Telekom verbleiben», sagte die Analystin. Damit reduzierten sich mögliche Verkaufsszenarien auf die Vermögenswerte, bei denen kein strategisches Interesse vorliegt. «Damit bietet sich eigentlich nur der Bereich Systemintegration an», so Pauls. (dpa)
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