Tarifrunde bei der Bahn soll bis Montag Einigung bringen
Berlin - In der Tarifrunde für rund 150 000 Beschäftigte der Deutschen Bahn nehmen die Verhandlungspartner in Berlin einen neuen Anlauf zu einer Einigung. Das Unternehmen und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft waren am Freitag ohne Verständigung in wichtigen Fragen auseinandergegangen.
Sie hatten aber eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart, falls nötig bis Montag. Ist dann kein Tarifabschluss gelungen, will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu Warnstreiks in den nächsten Tagen aufrufen.
Streit ums Geld
Strittig ist noch die künftige Höhe der Einkommen und die Umsetzung eines Wahlmodells für einen Teil der geplanten Tariferhöhung. Dabei sollen die Beschäftigten das zusätzliche Geld auf Wunsch in mehr Urlaub oder weniger Arbeitsstunden umwandeln können, verlangt die EVG. Alles im allem haben die Forderungen der Gewerkschaft ein Volumen von umgerechnet 7,0 Prozent mehr Einkommen. Das Bahn-Angebot summiert sich auf 4,2 Prozent. Es bezieht sich auf eine Vertragslaufzeit von 27 Monaten bis Ende 2018. Die EVG strebt einen kürzeren Tarifvertrag an.
Lohnunterschiede zwischen Ost und West?
Differenzen gibt es zudem über die künftigen Einkommen der rund 11 000 Beschäftigten der Dienstleistungstöchter DB Services und DB Sicherheit. Die Bahn weist auf große Lohnunterschiede zwischen den Ost- und West-Bundesländern hin, je nach Region gilt für die Mitarbeiter eine andere Entgelttabelle. Der Konzern schlägt deshalb Änderungen an der Lohnstruktur vor. Das hätte aber zur Folge, dass ein Teil der Mitarbeiter eine geringere Lohnerhöhung bekäme. Die EVG lehnt das ab, sie pocht auf eine Gleichbehandlung aller Eisenbahner.
Parallel zur EVG verhandelt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit der Bahn über neue Tarife für die rund 35 000 Beschäftigten des Zugpersonals. Bahn und GDL treffen sich am 16. Dezember das nächste Mal.