Tarifgespräche bei Eon fortgesetzt
Hannover/Düsseldorf - Die Tarifgespräche für rund 30 000 Beschäftigte des Energieriesen Eon sind in die dritte Runde gegangen. Am Dienstagvormittag trafen sich die Verhandlungsführer der Gewerkschaften Verdi und IG BCE mit Vertretern des Unternehmens in Hannover.
Die Beratungen waren ins Stocken geraten, weil Eon zunächst bei seinem Angebot von 1,1 Prozent mehr Geld für eine Laufzeit von einem Jahr geblieben war. Die Arbeitnehmer verlangen mit 6,5 Prozent deutlich mehr, aus ihrer Sicht ließe sich mit dem Vorschlag des Düsseldorfer Konzerns nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen.
Am Montag hatten deshalb bundesweit tausende Eon-Mitarbeiter bei Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Engpässe in der Energieversorgung gab es dabei nicht. Die Fronten sind vorerst jedoch weiter verhärtet. Eon verwies zur Begründung des 1,1-Prozent-Angebots auf die "schwierige wirtschaftliche Situation" des Stromanbieters.
Verdi dringt außerdem auf die Übernahme von Auszubildenden sowie auf Tarifgarantien für ausgelagerte Konzernbereiche. Ein rascher Durchbruch ist aus Sicht der Gewerkschaft eher unwahrscheinlich, man richte sich auf längere Verhandlungen ein, hieß es. Am Mittwoch will die Tarifkommission die Gespräche bewerten. Falls es kein höheres Angebot gibt, droht die Arbeitnehmerseite mit einem Arbeitskampf.
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