Studie: Interesse an nachhaltigen Geldanlagen gestiegen

Der frühere Chefvolkswirt der Weltbank fordert im Kampf gegen den Klimawandel massive Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen. Dabei sieht er auch die Finanzbranche in der Pflicht.
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Der Wald eignet sich nur bedingt als Geldanlage, aber andere nachhaltige Investitionen haben deutlich an Bedeutung gewonnen.
Jens Büttner/dpa Der Wald eignet sich nur bedingt als Geldanlage, aber andere nachhaltige Investitionen haben deutlich an Bedeutung gewonnen.

Frankfurt/Main - Der Finanzbranche kommt nach Einschätzung des Ökonomen Nicholas Stern eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel zu. "Wir müssen schnell handeln", sagte der ehemalige Chefvolkswirt der Weltbank bei einer Veranstaltung in Frankfurt.

Die Rahmenbedingungen für massive Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen seien angesichts neuer Technologien, niedriger Zinsen und hoher Sparquoten gut.

Die öffentliche Hand könne die Investitionen aber nicht allein stemmen, sagte Stern, der derzeit Professor an der London School of Economics ist. Der Finanzindustrie komme daher eine wichtige Rolle zu. Nach Einschätzung des Ökonomen kann der Kampf gegen den Klimawandel die Wachstumsstory des 21. Jahrhunderts werden. "Das heißt aber nicht, dass es einfach wird."

Nach Einschätzung von Alexander Schindler, Vorstandsmitglied der Fondsgesellschaft bei Union Investment, haben nachhaltige Investitionen deutlich an Bedeutung gewonnen. "Immer mehr Investoren wollen über die Klimawirkung ihrer Anlagen informiert werden."

Laut einer Umfrage von Union Investment berücksichtigen aktuell 72 Prozent der Profi-Anleger in Deutschland Kriterien wie Umwelt und Soziales bei der Kapitalanlage. Das ist ein Anstieg um sieben Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit Beginn der Investorenbefragung im Jahr 2009.

Zwei Drittel der institutionellen Anleger in Deutschland glauben, dass nachhaltige Kapitalanlagen das Weltklima entscheidend beeinflussen können. Allerdings hat nur eine Minderheit der Befragten (39 Prozent) Informationen über die Klimawirkung des eigenen Portfolios. Befragt wurden 201 Investoren, die ein Vermögen von insgesamt mehr als sechs Billionen Euro verwalten.

Besonders hoch im Kurs steht Nachhaltigkeit demnach bei Kapitalverwaltungsgesellschaften (92 Prozent) sowie kirchlichen Anlegern und Stiftungen (86 Prozent). Niedriger fällt der Anteil bei Großunternehmen mit 58 Prozent und bei Kreditinstituten mit 51 Prozent aus.

Die große Mehrheit (69 Prozent) erwartet, dass das Volumen nachhaltiger Kapitalanlagen weiter wachsen wird. Mehr als die Hälfte der Investoren (55 Prozent) glaubt nicht, dass das Ziel Deutschlands, bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasfrei zu sein, Arbeitsplätze kostet.

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