Stromkonzern Innogy verdient zum Abschied weniger

Erst vor knapp dreieinhalb Jahren war die RWE-Ökostromtochter Innogy mit großen Ambitionen an die Börse gekommen. Doch jetzt zählt das Unternehmen seine letzten Tage. Die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr fiel mäßig aus.
dpa |
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Innogy verbucht zum Abschied einen kräftigen Gewinneinbruch.
Rolf Vennenbernd/dpa/dpa Innogy verbucht zum Abschied einen kräftigen Gewinneinbruch.

Essen - Die vom Energieriesen Eon übernommene RWE-Tochter Innogy hat vor dem Ende ihrer kurzen Lebensdauer einen kräftigen Gewinneinbruch verbucht.

Unter dem Strich ging der bereinigte Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr um rund 39 Prozent auf 427 Millionen Euro zurück, wie die Essener am Montag mitteilten. Den Umsatz steigerte das Unternehmen nach angepassten Vorjahreswerten leicht um 0,7 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. Eine Dividende will Innogy für 2019 nicht zahlen. Das war in der Transaktion zwischen Eon und RWE aber bereits eingepreist.

RWE hatte seine Netz- und Ökostromtochter Innogy vor rund dreieinhalb Jahren mit großen Ambitionen an die Börse gebracht. Innogy wurde damals auf einen Schlag zum wertvollsten deutschen Energiekonzern. Doch im März 2018 war die Zukunft des RWE-Hoffnungsträgers bereits wieder vorbei. Die Versorger Eon und RWE, deren Geschäftsmodelle unter großem Druck standen, einigten sich auf einen spektakulären Deal. Eon kaufte Innogy, behält das Netz- und Endkundengeschäft und reicht die erneuerbaren Energien und die eigene Ökostromproduktion an RWE weiter.

Inzwischen ist die Transaktion so gut wie abgeschlossen. Eine Innogy-Hauptversammlung hatte kürzlich beschlossen, die verbliebenen freien Aktionäre gegen eine Abfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Eon hält damit 100 Prozent der Innogy-Aktien. Im Jahr 2022 soll die Fusion Synergien von 740 Millionen Euro einbringen, 2024 sollen es 780 Millionen Euro sein.

Mit Innogy hat sich Eon aber erhebliche Probleme in Großbritannien ins Haus geholt. Dem Stromversorger machen dort neben einem scharfen Wettbewerb auch regulatorische Vorgaben wie Preisobergrenzen zu schaffen. Eon hat im Vereinigten Königreich eine eigene Vertriebsgesellschaft, die ebenfalls unter Problemen leidet. Beide Unternehmen werden zusammengelegt, mehrere Tausend Stellen sollen gestrichen werden.

Auch in Deutschland ist die Übernahme von Innogy durch Eon mit einem Personalabbau verbunden. Bis zu 5000 Stellen sollen in dem fusionierten Unternehmen sozialverträglich wegfallen. Es gebe aber auch große Chancen, neue Beschäftigung aufzubauen, hat Eon-Chef Johannes Teyssen versichert.

Was die Megafusion für die Verbraucher bedeutet, ist umstritten. Immerhin haben Eon und Innogy in Deutschland zusammen mehr als 13 Millionen Strom- und Gaskunden. Im vergangenen Jahr habe Innogy die in Deutschland gestiegenen Netzentgelte und Großhandelspreise nicht vollständig an die Kunden weitergeben können, hieß es in der aktuellen Mitteilung des Unternehmens.

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