Strom: Mit gutem Gewissen sparen

Jeder fünfte Kunde, der 2009 den Stromtarif wechselte, entschied sich für Ökostrom. Grund: Grüne Tarife sind mittlerweile oft sogar deutlich günstiger als die Billig-Tarife der Grundversorger.
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Sauberer Energie: Strom aus Windkraft macht derzeit den größten Anteil am Öko-Strom aus.
dpa Sauberer Energie: Strom aus Windkraft macht derzeit den größten Anteil am Öko-Strom aus.

Jeder fünfte Kunde, der 2009 den Stromtarif wechselte, entschied sich für Ökostrom. Grund: Grüne Tarife sind mittlerweile oft sogar deutlich günstiger als die Billig-Tarife der Grundversorger.

MÜNCHEN Noch vor wenigen Jahren fristeten sie auf dem Strommarkt ein Schattendasein. Mittlerweile jedoch sind Ökostrom-Angebote immer beliebter. Fast jeder fünfte Verbraucher, der 2009 den Anbieter wechselte, entschied sich für einen Öko-Tarif, teilt das Branchenportal Verivox mit.

Dabei geht’s den Kunden nicht nur ums gute Gewissen. Mit der Öko-Variante lässt sich mittlerweile Einiges sparen. Verivox hat für die AZ ausgerechnet: Eine vierköpfige Familie (Verbrauch: 4000 kWh im Jahr) zahlt derzeit fürs günstigste Angebot an Ökostrom, der mit einem Gütesiegel ausgezeichnet ist, im bundesweiten Schnitt 781 Euro. Das günstigste Angebot, das der lokale Grundversorger seinen Kunden bei Normalstrom macht, ist hingegen mit 878 Euro fast 100 Euro teurer.

In Bayern ist die Diskrepanz noch größer: Der günstigste Ökostrom kostet 764 Euro, im Schnitt Normalstrom vom Grundversorger 884 Euro. Ein Wechsel zu Ökostrom bringt damit 14 Prozent Ersparnis. Die AZ beantwortet wichtige Fragen zum Ökostrom.

Warum wird Ökostrom immer billiger? „Es gibt immer mehr Ökostromangebote“, sagt Thorsten Storck von Verivox. Dieser Wettbewerb drückt auf den Preis. Folge: Während Normalstrom seit 2000 stetig teurer wird, gingen die Preise für Ökostrom runter. 2009 sank der Durchschnittpreis für grünen Strom mit Gütesiegel um gut 2 Prozent, die Strompreise insgesamt stiegen hingegen um mehr als 6 Prozent.

Worauf muss ich bei Ökostrom achten? Ökostrom stammt aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser, Sonne. Der Strom, der aus der Steckdose kommt, ist zwar überall gleich. Aber: Kauft ein Kunde Ökostrom, verpflichtet sich der Anbieter, genau diese Strommenge aus regenerativen Quellen ins Netz einzuspeisen. Doch Vorsicht: Innerhalb der EU ist Ökostrom über so genannte RECS-Zertifikate handelbar. „Ein Versorger, der solche Zertifikate erwirbt und dann seinen Kunden ,Öko-Strom’ anbietet, gewinnt nicht zwangsläufig selbst Strom aus erneuerbaren Energien“, so Errit Schlossberger zur AZ, Chef des Branchenportals Finance Scout 24. Verbraucherschützer kritisieren das als Mogelpackung und raten, auf unabhängige Gütesiegel zu achten.

Was garantieren die Gütesiegel? Sie werden nur vergeben, wenn der Anbieter einen Teil der Stromerlöse in neue Ökostrom-Anlagen investiert . Das garantiert, dass langfristig herkömmliche Kraftwerke durch Wind-, Wasser-, Erdwärme- oder Solaranlagen ersetzt werden.

Was kann ich sparen? Das hängt vom Angebot des örtlichen Versorgers ab. In München sind gegenüber dem günstigsten Normalstrom-Tarif der Stadtwerke im Jahr rund 80 Euro drin (Tabelle), gegenüber dem Öko-Tarif noch deutlich mehr. Allerdings: Man sollte sich beim jeweiligen Anbieter immer erst erkundigen, woher der Strom stammt und wohin die Erlöse fließen. Der Ökostrom-Aufschlag der Stadtwerke etwa geht komplett in den Bau neuer Ökostrom-Anlagen in der Region. aja

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