Stresstest für Spaniens Banken: Milliarden-Hilfen benötigt

Am Freitag will Madrid als Resultat des Banken-Stresstests veröffentlichen, wie hoch der Kapitalbedarf maroder spanischer Geldinstitute ist.
dpa |
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Madrid - Allein die vier verstaatlichten Banken Spaniens benötigen nach Experteneinschätzung rund 40 Milliarden Euro an Finanzhilfe. Den gesamten Kapitalbedarf maroder Geldinstitute wollte Madrid am Freitag als Resultat des Banken-Stresstests veröffentlichen.

Die Finanzwelt wartete mit Spannung auf die Zahlen. Die Ergebnisse der Prüfung durch das US-Beratungsunternehmen Oliver Wyman sollten am Nachmittag vom spanischen Wirtschaftsministerium und von der Zentralbank in Madrid veröffentlicht werden. Der Stresstest soll den Auftakt zur umfassenden Bankenreform in Spanien bilden und wieder Vertrauen in das Finanzsystem des Euro-Krisenlandes schaffen.

Oliver Wyman hatte bei einer ersten Schätzung im Juni die von den spanischen Banken benötigten Finanzmittel unter den ungünstigsten wirtschaftlichen Bedingungen auf bis zu 62 Milliarden Euro beziffert. Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos hatte am vergangenen Wochenende einen ähnlichen Betrag genannt. Von der Eurogruppe in Brüssel war Spanien bereits insgesamt bis zu 100 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der angeschlagenen Banken unter der Bedingung zugesagt worden, dass der Sektor reformiert wird.

Allein die vier verstaatlichten Geldhäuser Bankia, CatalunyaCaixa, Novagalicia und Banco de Valencia werden Expertenberechnungen zufolge etwa 40 Milliarden Euro benötigen. Davon dürften mindestens 19 Milliarden Euro für die Sanierung von Bankia, Spaniens viertgrößtem Geldinstitut, ausgegeben werden. Bankias Verwaltungsrat hatte den eigenen Bedarf auf rund 24 Milliarden Euro beziffert.

Die drei größten spanischen Banken Santander, BBVA und La Caixa haben nach Informationen der Zeitung "El País" den Stresstest bestanden und benötigten auch im schlimmsten Fall keine staatlichen Hilfen. In einer ähnlich günstigen Lage befänden sich KutxaBank und Bankinter. Banco Sabadell benötigt nach Einschätzung von Experten zwar Finanzhilfe, sei allerdings in der Lage, sich die notwendigen Mittel am Kapitalmarkt zu beschaffen.

Die im Jahr 2008 geplatzte Immobilienblase hatte mehrere spanische Banken in Bedrängnis gebracht. Kredite konnten nicht mehr bedient werden. Banken blieben auf einem Berg von wertlos gewordenen Grundstücken und halbfertigen Gebäuden sitzen. Der selbst von Schulden geplagte Staat konnte die Milliardensummen für die Bankensanierung nicht aufbringen und musste die Euro-Partner um Hilfe bitten. Um diese zu bekommen, hatte die Regierung entscheidende Schritte beschlossen, um seine Banken zu sanieren. Herzstück der Finanzreform ist die Gründung einer Auffangbank im November. In dieser Art "Bad Bank" sollen notleidende Immobilienkredite der Banken in Milliardenhöhe gesammelt werden.

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