Streiks im deutschen Flugverkehr drohen

Wenige Wochen vor den Sommerferien droht Reisenden in ganz Deutschland ein Streik der Fluglotsen.
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Wenige Wochen vor den Sommerferien droht Reisenden in ganz Deutschland ein Streik der Fluglotsen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) erklärte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) am Mittwoch für gescheitert.

Frankfurt/Main - Das sagte Gewerkschaftssprecher Matthias Maas der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt. Mit der Entscheidung steht der Tarifkonflikt am Rande einer Eskalation - Flugausfälle schon in den nächsten Tagen sind aber eher unwahrscheinlich. In dem Streit geht es nicht nur um mehr Einkommen, sondern auch um die Arbeitsbelastung der Fluglotsen.

"Unsere Tarifkommission hat einen Antrag auf die Bewilligung von Arbeitskampfmaßnahmen gestellt", sagte Maas. Über diesen Wunsch werde der Bundesvorstand schon an diesem Donnerstag entscheiden. Nach dpa-Informationen ist eine Annahme des Antrages nur Formsache. Jedoch seien danach zwei Wege denkbar, erläuterte Maas: Der Vorstand könne zur Urabstimmung rufen, was mit dem organisatorischen Aufwand einige Zeit kosten würde. Variante zwei sei der sofortige Aufruf zum Streik noch am Donnerstag. Jedoch gebe es auch in diesem Fall noch den möglichen Vorbehalt einer Schlichtung, die die Arbeitgeberseite anrufen dürfte - und das würde Streiks dann vorerst unmöglich machen.

Die Gewerkschaft GdF verhandelt für alle rund 5500 Beschäftigten der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH - von der Putzfrau über die Verwaltungskräfte bis hin zu den insgesamt rund 1800 Fluglotsen. Die DFS gehört dem Bund und ist von der Küste bis zu den Alpen an 16 internationalen Airports vertreten. An regionalen Flughäfen gibt es auch Fluglotsen, die bei den jeweiligen Ländern angestellt sind. Ein flächendeckender Streik der DFS-Fluglotsen dürfte Auswirkungen auf ganz Europa haben, da Deutschland allein mit den großen Airports Frankfurt und München eine wahre Drehkreuzfunktion einnimmt. In der GdF-Geschichte hat es bisher noch nie bundesweite Streiks gegeben.

Die DFS war am Mittwoch zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Das Unternehmen hatte aber Anfang der Woche erklärt, die Entscheidungen der Gegenseite von Mittwoch und Donnerstag abzuwarten.

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