Streik: Behinderungen in Bayern
München - Die zweite Warnstreikwelle der Lokführer hat am Freitag auch den Bahnverkehr in Bayern beeinträchtigt. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Besonders betroffen war nach Angaben der Deutschen Bahn erneut die S-Bahn in Nürnberg.
Die Lokführergewerkschaft GDL hatte am Morgen bundesweit zu dreistündigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, die am späten Vormittag beendet werden sollten. In Bayern fielen nach Bahn-Angaben wegen des Streiks Züge im Werdenfelser Land und vor allem auf einzelnen Strecken in Oberfranken und Mittelfranken aus. Im Münchner S-Bahn-Verkehr kam es zu Verspätungen. Damit sei auch im Fernverkehr zu rechnen.
Die Bahn habe zusätzliche Mitarbeiter zur Information der Reisenden sowie im Servicebereich eingeteilt. Die GDL in Bayern war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit den Aktionen ein besseres Angebot der Arbeitgeber erzwingen und einen flächendeckenden Tarifvertrag durchsetzen.
Man habe mit dem Startbeginn um 08.30 Uhr Rücksicht auf die Pendler genommen, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Der Streik werde aber Auswirkungen bis zum Abend haben und damit den Rückreiseverkehr für Wochenendpendler beeinträchtigen.
In dem Tarifkonflikt kämpft die GDL neben einer Entgelterhöhung vor allem für einen flächendeckenden Tarifstandard auf dem hohen Niveau der Deutschen Bahn (DB). Davon würden die Lokführer bei der DB-Konkurrenz profitieren. Die DB nennt den Arbeitskampf überzogen und kritisiert, dass die GDL ein Spiel auf dem Rücken der Kunden treibe.