Stichtag 1. Juli: Jetzt gibt's Geld zurück!

MÜNCHEN - Die Rente steigt, die Kassenbeiträge sinken, Handy-Telefonieren wird günstiger - und die Kfz-Steuer wird völlig neu berechnet: Die AZ erklärt die wichtigsten Änderungen - und wie Verbraucher sparen.
Ab heute gibt’s mehr Geld für die Verbraucher. Mit dem 1. Juli treten mehrere neue Gesetze in Kraft, die sich auf den Geldbeutel der Deutschen auswirken. Die AZ erklärt, was sich für die Verbraucher ändert.
Krankenkassen: Das Konjunkturpaket macht’s möglich: Der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung sinkt um 0,6 Prozentpunkte. Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren je zur Hälfte. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt bei einem Monatsbrutto von 3675 Euro.
Hausarzt-Modell: Alle gesetzlichen Kassen müssen ihren Versicherten das Modell anbieten. Hierbei verpflichtet sich der Versicherte, sich an einen Hausarzt zu binden. Wenn er gesundheitliche Beschwerden hat, geht er als Erstes zum Hausarzt. Der überweist ihn bei Bedarf an einen Spezialisten. Im Gegenzug hat der Patient Vorteile: Manche Kassen erstatten ihren Versicherten zum Beispiel die Praxisgebühr fürs ganze Jahr zurück. Informationen zu den Hausarzt-Modellen geben die Kassen.
Rente: Nach Nullrunden und Mini-Anpassungen steigen die Renten so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr: Rennter in den alten Bundesländern bekommen 2,41 Prozent mehr Geld – Rentner in Ostdeutschland sogar 3,38 Prozent mehr.
Kfz-Steuer: Die Sparsamen profitieren, Spritschlucker zahlen drauf. Seit heute wird die Kfz-Steuer erstmals nach dem Kohlendioxid-Ausstoß erhoben. Bislang zahlte man die Steuer nur nach Hubraum. Das fällt nicht ganz weg: Benziner kosten immer noch zwei Euro je angefangene 100 Kubikzentimeter Hubraum, Dieselfahrzeuge 9,50 Euro. Hinzu kommt aber nun die CO2-Komponente: Je Gramm werden zwei Euro fällig – allerdings nur für den Ausstoß, der über 120 Gramm pro Kilometer geht. Beispiel: Der BMW 318d hat zwei Liter Hubraum. Die Steuer dafür: 190 Euro (9,50 Euro mal 20). Sein CO2-Ausstoß: 123 Gramm. Dafür werden sechs Euro fällig (3 mal 2 Euro). Die Summe: 196 Euro. Ab dem Jahr 2012 sinkt die CO2-Grenze auf 110 Gramm, ab 2014 auf 95 Gramm. Jeder, der seinen Wagen ab jetzt zulässt, für den gilt die neue Steuer. Wer davor sein Auto angemeldet hat, für den gelten die Regeln spätestens ab 2013.
Handy-Kosten: Handy-Nutzer zahlen für das Telefonieren und SMS-Verschicken sowie den Daten-Downloads innerhalb der EU ab heute deutlich weniger. Wer im Ausland sein Handy benutzt, dem darf der Mobilfunkanbieter nicht mehr als 51 Cent pro Minute berechnen. Eingehende Anrufe dürfen nicht mehr als 22,6 Cent pro Minute kosten, das Verschicken von SMS höchstens 13 Cent.
Hartz IV: Der Regelsatz steigt von 351 auf 359 Euro und orientiert sich an der Rentenerhöhung. Für Kinder von sechs bis 13 Jahren wird die staatliche Leistung von 60 auf 70 Prozent des Erwachsenen-Regelsatzes erhöht, also auf 251 Euro. Kinder aus Hartz-IV-Familien bekommen zum neuen Schuljahr 100 Euro aus dem „Schulbedarfspaket“ für Schulsachen. aja, vth