Steuerfahnder durchsuchen UBS in München

In der Liechtenstein- Steueraffäre haben Steuerfahnder nun auch die Münchner Niederlassung der Schweizer Großbank UBS ins Visier genommen. UBS-Sprecher Serge Steiner bestätigte "eine Prüfung in einem Einzelfall". Details nannte er nicht.
In der Liechtenstein-Steueraffäre hat es in Bayern weitere Durchsuchungen gegeben. Nun haben Steuerfahnder auch die Münchner Niederlassung der Schweizer Großbank UBS ins Visier genommen. „Wir können bestätigen, dass in unserer Niederlassung in München eine Prüfung in einem Einzelfall stattgefunden hat,“ sagte UBS-Sprecher Serge Steiner in Zürich auf Anfrage. Details nannte er nicht.
Nürnberg/München. Die „Financial Times Deutschland“ hatte berichtet, Ziel der Durchsuchung seien Unterlagen einer UBS-Kundin gewesen, gegen die offenbar ermittelt wird. „Die Fahndung geht weiter ihrer Arbeit nach, auch in Bayern“, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Steuern in Nürnberg der Deutschen Presse-Agentur dpa. Zu betroffenen Personen und zum Ausmaß machte er keine Angaben. Auch bayerische Fahnder seien an den Ermittlungen beteiligt, „aber nur im Wege der Amtshilfe“, sagte der Sprecher. Die Federführung liege weiter bei der Staatsanwaltschaft Bochum. Bei einer Welle von Razzien in mehreren Bundesländern waren in Bayern schwerpunktmäßig Bank-Niederlassungen durchsucht worden.
Die Aktionen im Raum München betrafen neben der traditionsreichen Privatbank Metzler auch Niederlassungen der Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser sowie der Dresdner Bank, wie Sprecher bestätigten. Die Dresdner-Zentrale in Frankfurt sowie andere Niederlassungen der Allianz-Tochter seien dagegen nicht von der Steuerrazzia betroffen gewesen, sagte ein Dresdner-Bank-Sprecher, der sich zu Details nicht äußern wollte.
In Bayern sind die Durchsuchungen derweil bisher offensichtlich nicht über den Großraum München hinaus gekommen. Bei der Staatsanwaltschaft München II, die etwa für das beim „Geldadel“ so beliebte Gebiet um den Starnberger See und das Tegernseer Tal zuständig ist, gingen jedenfalls keine entsprechenden Informationen der Bochumer Ermittler ein. „Mir ist nichts bekannt“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl der Deutschen Presse-Agentur dpa am Dienstag in München. Gäbe es im Zuständigkeitsbereich seiner Ermittlungsbehörde Razzien, „würde ich es wissen“, ergänzte Hödl. Sein Kollege Christian Schmidt-Sommerfeld von der Staatsanwaltschaft München I hatte am Vortag Durchsuchungen im Großraum München bestätigt; am Dienstag wollte sich Schmidt-Sommerfeld zum Fortgang der Untersuchungen nicht äußern und verwies auf die Staatsanwaltschaft Bochum. dpa/AP