Steuererklärung 2008: Digitale Helfer für wenig Geld

Wer den Papierkram bei der Steuererklärung scheut, dem hilft eine Software. Die gibt’s schon unter 20 Euro. Die AZ hat vier Günstig-Programme getestet
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Da kann einem angst und bange werden: Wer den Papierkram scheut, greift zur Steuersoftware
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MÜNCHEN - Wer den Papierkram bei der Steuererklärung scheut, dem hilft eine Software. Die gibt’s schon unter 20 Euro. Die AZ hat vier Günstig-Programme getestet

Rund 900 Euro im Schnitt – soviel Geld erhält jeder Deutsche vom Fiskus zurück, wenn er seine Steuererklärung abgibt. Das hat der Bund der Steuerzahler ausgerechnet. Bei manchen kann sogar deutlich mehr rausschauen – je nach Einkommen und Möglichkeit, etwas abzusetzen. Dennoch verzichten viele auf die Erklärung, auch weil sie den Papierkrieg scheuen.

In solchen Fällen helfen Computerprogramme weiter, mit denen man die Erklärung vergleichsweise einfach am PC erstellt. Die AZ stellt Ihnen zusammen mit dem Finanzportal Banktip.de vier solcher Steuer-Programme vor – für einen Preis unter 20 Euro.

Die Günstig-Software reicht für die allermeisten Arbeitnehmer aus, sagt Eike Böttcher, Experte für Steuersoftware bei Banktip.de. „Wer aber noch Einkünfte aus Mieteinnahmen hat, aus selbstständiger Arbeit oder etwa Kapitalerträge aus dem Ausland, braucht möglicherweise ein ausführlicheres Programm.“

Ein paar Dinge sollten Sie bereit legen

Erster Tipp daher: Achten Sie beim Kauf auf den Umfang des Programms – es sollte auf Ihre Bedürnisse zugeschnitten sein. Umfangreichere Software kostet meist zwischen 30 und 40 Euro. Die Programme funktionieren alle ähnlich: Meist führen sie mit Fragen durch die Steuererklärung. Ein paar Dinge sollten Sie bereitlegen, bevor Sie mit der Software loslegen:

+ Die Lohnsteuerabrechnung des Arbeitgebers. Die erhält man meist mit der letzten Gehaltsabrechnung des Jahres.

+ Wollen Sie Werbungskosten inklusive Pendlerpauschale über den Pauschalbetrag von 920 Euro hinaus absetzen, brauchen Sie Belege. Etwa Monatskarten für die Bahn oder Quittungen für Arbeitsmittel. Es kann sein, dass sie die auf Verlangen des Finanzamts vorlegen müssen.

+ Bescheinigungen für Ihre Riester-Verträge: Beiträge für die geförderte Altersvorsorge sind steuerlich absetzbar.

+ Versicherungsunterlagen, etwa von bestimmten Lebensversicherungen oder der privaten Haftpflicht.

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Die Programme im Test

Steuer Taxi 2009, Akademische Arbeitsgemeinschaft, 15,80 Euro: Das Programm ist einfach und verständlich. Und es bietet Rechtssicherheit: Dank Updates ist es immer auf dem neuesten Stand. Ein Vorteil, etwa wenn es rechtlich strittige Fragen gibt – wie zuletzt bei der Pendlerpauschale. Gut für Einsteiger ist der Hinweis-Bereich auf der rechten Seite des Bildschirms. Insgesamt ist das Programm etwas unübersichtlich. Der Navigationsbaum wächst mit Fortschreiben der Bearbeitung. Experte Böttcher: „Man verliert schnell den Überblick, wenn man zwischen einzelnen Bearbeitungspunkten hin- und her springen will.“

Tax 2009, Buhl Data 14,99 Euro: „Das Programm ist benutzerfreundlich und übersichtlich“, sagt Eike Böttcher. Neben dem dreigeteilten Bildschirm gibt es eine Themenleiste, die gerade Steuerlaien zu mehr Durchblick verhilft. Dadurch bleibt die Navigation auch übersichtlich. Der Interviewmodus ist verständlich, viele Fragen werden schon im Vorfeld geklärt. Mitgeliefert wird außerdem ein 554 Seiten starkes Begleitbuch. Negativ: Einige wichtige Hinweise gebe es nicht automatisch, meint Böttcher. „So wird nicht erklärt, dass man außergewöhnliche Belastungen wie Krankheitskosten erst ab einer bestimmten Höhe angeben kann.“

Wiso Steuer 2009, Buhl Data, 14,99 Euro: Die abgespeckte Version des „Wiso-Sparbuchs“ – um die Hälfte günstiger. „Der Informationsumfang ist sehr gut“, sagt Eike Böttcher, „ebenso die Hinweise und die Funktionalität.“ Das Programm ist leicht zu bedienen, die Benutzerführung verständlich. Kritikpunkt: der eingeschränkte Funktionsumfang. „Sie können nur bestimmte Anlagen, wie die Anlage N für nichtselbständige Arbeit sowie die Anlage Kind nutzen.“ Sind Anlagen für Einnahmen aus anderen Einkunftsarten, wie aus Vermietungen nötig, kommt man mit Wiso Steuer nicht weiter.

Konz Steuersoftware, Konz, 19,95 Euro: Für dieses Programm spricht die umfangreiche Ausstattung. Das fängt mit dem beigelegten Wälzer „1000 Legale Steuertricks“ an. Der kostet im Handel rund 10 Euro. Auch im Programm selbst sind viele Steuerinformationen enthalten. Die Software hat aber auch Tücken. So ist das Interview am Anfang vergleichsweise bürokratisch. Man versteht nicht immer, welche Angaben gefragt sind. Die Navigation ist etwas unübersichtlich. Böttcher: „Der wichtige Infobereich ist nicht besonders gut gelungen.“ Betriebsausgaben kann man nur über ein Auswahlmenü eingeben, die frei verfügbaren Plätze für Angaben sind beschränkt.

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