Sparangebote der Banken: Mickerzinsen fürs Geld

Noch ist die Konjunktur nicht stabil genug, dass das Geld auf dem Kapitalmarkt knapp wird. Anleger, die Erspartes bei der Bank parken wollen, müssen deswegen mit bescheidener Rendite leben.
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TAGESGELDKONTEN MIT VARIABLEM ZINS
Grafik AZ 2 TAGESGELDKONTEN MIT VARIABLEM ZINS
EINMALANLAGEN OHNE VORZEITIGE VERFÜGBARKEIT
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MÜNCHEN - Noch ist die Konjunktur nicht stabil genug, dass das Geld auf dem Kapitalmarkt knapp wird. Anleger, die Erspartes bei der Bank parken wollen, müssen deswegen mit bescheidener Rendite leben.

Es darf gerätselt werden. Wann hebt die Europäische Zentralbank die Zinsen an – schon im Frühjahr? Oder erst im Herbst? Wie hoch wird der Zinsschritt dann ausfallen? Und wie schnell werden die Zinsen für Sparer darauf reagieren?

Wer zurzeit ein paar tausend Euro übrig hat, wird beim Blick auf die Sparangebote der Banken nicht glücklich. Oft werden gerade mal 1,0 oder 1,5 Prozent offeriert. Die Inflation betrug im Dezember 1,7 Prozent – das bedeutet: Wer sein Geld zur Bank trug, musste mitansehen, dass sein Erspartes an Wert verlor, anstatt Erträge zu bringen.

Die niedrigen Zinsen hängen damit zusammen, dass die Notenbanken, vor allem die US-Zentralbank Fed, die Wirtschaft mit billigem Geld geradezu überschwemmten, um nach dem Platzen der Immobilienblase in den Vereinigten Staaten eine noch schlimmerer Rezession zu verhindern. Allerdings müssen die Notenbanker dieses Geld früher oder später wieder einsammeln, um zu verhindern, dass die Preise für einzelne Anlagen in unrealistische Höhen schießen. Das heißt: Die Notenbanken werden die Zinsen wieder anheben müssen. Anleger sollten sich vor diesem Hintergrund nicht zu langfristig binden. Wer jetzt Geld für fünf Jahre fest anlegt, ärgert sich in zwei Jahren möglicherweise, wenn alternative Angebote weit bessere Zinsen versprechen.

Sinnvoller ist es, sich auf maximal drei Jahre festzulegen – die Zinsdifferenz zu Fünf-Jahres- Anlagen ist ohnehin nicht groß. Die Alternative: Der Sparer wählt ein Tagesgeldkonto mit variablem Zins – das bringt bei manchen Banken immerhin um die zwei Prozent Zinsen, und das Geld ist jederzeit verfügbar. Generell gilt: Die günstigsten Konditionen bekommt der Sparer bei Online-Banken. Aber auch herkömmliche Konten können sich zum Teil sehen lassen, was die Zinsen angeht.

Wer größere Summen anlegt, sollte wissen, wie die Kundengelder bei der jeweiligen Bank abgesichert sind. Generell gilt seit 1. Januar, dass Banken in Deutschland die Guthaben ihrer Kunden mindestens bis 100 000 Euro bei einer Entschädigungseinrichtung absichern müssen. Die meisten Geldhäuser gehen weit über diesen Betrag hinaus und haben für eine Garantie in Millionenhöhe pro Kunde gesorgt. Für ausländische Banken gelten aber zum Teil niedrigereGrenzen – darüber sollten sich Anleger informieren.

Wichtig: Manche Zinspapiere oder Zertifikate, die die Banken ihren Kunden verkaufen, sind juristisch gesehen Anleihen, also Darlehensverträge zwischen dem Sparer und seiner Bank. Dieses Geld fällt nicht unter die Einlagensicherung! Wertpapiere auf dem Depot des Kunden dagegen sind Sondervermögen und damit dem Zugriff der Bankengläubiger oder eines Insolvenzverwalters entzogen. Sie sollten im (unwahrscheinlichen) Fall einer Bankenpleite keinesfalls verkauft werden (denn dann landet das Geld ja auf dem Konto), sondern auf ein anderes Depot übertragen werden.

sun

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