Sorgerecht und Pflicht

Es ist der Abschied von einem völlig antiquierten Frauenbild: Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die Entscheidung zum Sorgerecht
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AZ-Chefredakteur Arno Makowsky
Gregor Feindt AZ-Chefredakteur Arno Makowsky

Es ist der Abschied von einem völlig antiquierten Frauenbild: Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die Entscheidung zum Sorgerecht

Für alle Eltern in Deutschland war der Dienstag ein guter Tag. Denn das Bundesverfassungsgericht hat eine längst überfällige Entscheidung getroffen: Unverheiratete Väter bekommen nun leichter das Sorgerecht für ihre Kinder, und zwar auch dann, wenn die Mutter dagegen ist. Nur auf den ersten Blick profitieren davon ausschließlich die Männer.

In Wahrheit markiert diese Entscheidung auch den Abschied von einem völlig antiquierten Frauenbild. Warum sollen Mütter besser wissen als Väter, was für ihre Kinder gut ist? Und warum sollen unverheiratete Väter nicht genauso in die Pflicht genommen werden?

Bisher hatten die Männer in vielen Fällen vor allem eine Aufgabe: Sie mussten zahlen. Das Sorgerecht bekamen sie nur, wenn die Mutter zustimmte. Väter, die dagegen klagten, hatten vor Gericht keine Chance. Endlich haben die obersten Richter diese Gesetzeslage als verfassungswidrig bezeichnet.

Nun kommt es darauf an, wie die Berliner Koalition die Vorgaben aus Karlsruhe umsetzt. Die Pläne der Justizministerin für ein automatisches Sorgerecht für beide Elternteile (es sei denn, die Mutter widerspricht erfolgreich vor Gericht), gehen in die richtige Richtung. In die falsche weist die stellvertretende CSU-Generalsekretärin mit ihrem Hinweis, die Mütter seien durch dieses Modell benachteiligt. Das ist, mit Verlaub, Blödsinn.

Im Gegensatz zur CSU sind die Karlsruher Richter in der gesellschaftlichen Wirklichkeit angekommen.

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