Sorge über Griechenland lässt Dax schwächer starten
Frankfurt/Main - Hinzu kommt laut dem Strategen Stan Shamu von IG Markets die Schwächung der deutschen Regierung durch den Ausgang der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Für den deutschen Leitindex ging es vor diesem Hintergrund am Montagmorgen um 1,31 Prozent nach unten auf 6494 Punkte.
In der Vorwoche hatte sich das Kursbarometer nach zeitweisem Rutsch auf den tiefsten Stand seit Ende Januar letztlich noch ein kleines Plus erkämpft. Der MDax sank am Montagmorgen um 0,83 Prozent auf 10 467 Punkte und der TecDax verlor 0,74 Prozent auf 777 Punkte.
Noch gibt es in Griechenland einen Funken Hoffnung auf eine arbeitsfähige Regierung. Nach tagelangem Tauziehen um mögliche Koalitionen der untereinander zerstrittenen Parteien will Staatspräsident Karolos Papoulias weiter für eine tragfähige Regierung kämpfen. Das Staatsoberhaupt kündigte am Sonntagabend überraschend an, dass er die Gespräche mit den Parteien an diesem Montag fortsetzen will. Sollten diese scheitern, müssten spätestens am 17. Juni Neuwahlen stattfinden.
Für Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank, stellt sich in erster Linie die Frage, ob Europa möglicherweise die Sparauflagen für die Griechen lockern wird. Er rechnet diesbezüglich mit einer harten Haltung ("pacta sunt servanda"), womit die Angst vor einem "Grexit", also dem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion, anhalten dürfte. Entsprechend schwach präsentiert sich auch der Euro unter 1,29 US-Dollar - erstmals seit Januar.
Neben schwachen Bankentiteln fielen im Dax Infineon-Aktien mit einem Abschlag von 2,23 Prozent auf. Konzernchef Peter Bauer wird zum Ende des laufenden Geschäftsjahres aus gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand ausscheiden, wie der Halbleiterhersteller am Sonntag mitteilte. Aurubis-Papiere kletterten im MDax nach Zahlen um 1,11 Prozent.
Der führende europäische Kupferkonzern hat auch im zweiten Quartal das hohe Wachstumstempo zum Jahresstart gehalten und die durchschnittlichen Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten übertroffen. Für Praktiker-Aktien ging es im SDax gar um 6,49 Prozent nach oben. Die kriselnde Baumarktkette hat einen neuen Investor gefunden und baut das Geschäft noch stärker um als bislang geplant.
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