So viele VW-Millionen scheffelt Winterkorn immer noch

Wolfsburg - "Im Interesse des Unternehmens", so Martin Winterkorn, sei er als VW-Boss im Rahmen der Abgas-Affäre zurückgetreten. Dass der Konzern seinem Ex-Vorstandsvorsitzenden offenbar weiter ein Millionengehalt zahlen muss, davon ist die neue VW-Führungsriege wohl eher wenig begeistert.
Nach einem Medienbericht steht Winterkorn noch bis Ende 2016 bei dem Autobauer unter Vertrag – und bezieht somit weiter sein Gehalt. "Wir kommentieren keine Vertragsangelegenheiten", sagte ein Volkswagen-Sprecher am Donnerstagabend auf Anfrage.
Das "Handelsblatt" und das ZDF-Magazin "Frontal 21" berichteten, Winterkorns Vertrag sei nicht aufgelöst worden, nachdem er im September wegen des Abgas-Skandals sein Amt niedergelegt hatte. Der 68-Jährige war mit zuletzt mehr als 15 Millionen Euro Jahresgehalt der bestbezahlte Manager eines Dax-Unternehmens, davon waren deutlich mehr als 10 Millionen Euro Boni.
Europas größter Autohersteller habe sich mit Winterkorn darauf geeinigt, dass dessen Kontrakt wie vorgesehen Ende 2016 auslaufen und er entsprechend der Vereinbarung bezahlt werden soll, berichteten "Handelsblatt" und "Frontal 21" weiter unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Der Top-Manager war am 23. September zurückgetreten, wenige Tage nachdem der VW-Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselfahrzeugen bekanntgeworden war.
Als Vorstandschef übernehme er die Verantwortung für die bekanntgewordenen Unregelmäßigkeiten, hatte Winterkorn damals mitgeteilt. Sein Rücktritt erfolge "im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin".