So spottet das Netz über den #Bahnstreik

Aus großem Frust entsteht große Kreativität: Wenn der Streik der Lokführer auch ein einziges Ärgernis sein mag, so beflügelt die missliche Lage vieler Reisender und Pendler immerhin die Werbeindustrie und macht aus der Twitter-Timeline einen herrlich bitteren Nachrichtenfluss.
Den Vogel schoss sicherlich Autovermieter Sixt ab. Das Unternehmen machte Gewerkschaftsfüher Claus Weselsky per großformatiger Zeitungsanzeige kurzerhand zum "Mitarbeiter des Monats". Die Social-Media-Kollegen des Elektronikriesen Media Markt legten nach und präsentierten in Anlehnung an Simulations-Spiele den "GDL-Streik-Simulator". Zitat: "Du kannst nicht live beim großen #Streik dabei sein? Dieser Simulator lässt Dich in Echtzeit warten! #gdlstreik"
Selbst die katholische Kirche, ansonsten wahrlich nicht für ihren Humor berühmt, nutzte die Steilvorlage der Bahn: "Unsere Züge fallen nicht aus", twitterte das Bistum Essen anlässlich der Sankt-Martins-Umzüge am Donnerstag. Der sächsische Radiosender PSR veröffentlichte eine eigene Playlist zu Streik - mit leicht abgewandelten Songs. "Es Fährt ein Zug nach Nirgendwo", "Anschlusslos durch die Nacht", "Gleis Gleis Baby", "Gekommen um zu Streiken", "Ein bisschen Streik muss sein", "I've been looking for Fernbus" und natürlich der R.E.M.-Klassiker "Loosing My Verbindung"...
In der Frage, wer den Streik beenden kann, gibt es unterschiedliche Meinungen. Während sich die einen David Hasselhoff wünschen, ist sich ein anderer Twitter-Nutzer sicher: "Später werden die Gerichte, Schlichter und Vorstände feststellen: Uns hätte nur Chuck Norris retten können."