So gut gehts der deutschen Wirtschaft

Bundeskanzlerin Merkel ist zuversichtlich: "Wir wollen Arbeit für alle". Die deutsche Wirtschaft habe ihr Vorkrisenniveau wieder erreicht, es soll bergauf gehen. Zur Konjunktur in Deutschland.
von  dapd
Die gute Konjunktur in Deutschland beflügelt Kanzlerin Merkel. Sie fordert Vollbeschäftigung und blickt positiv in die wirtschaftliche Zukunft des Landes.
Die gute Konjunktur in Deutschland beflügelt Kanzlerin Merkel. Sie fordert Vollbeschäftigung und blickt positiv in die wirtschaftliche Zukunft des Landes. © dpa/Jochen Lübke/Peter Steffen/dapd/Klaus-Dietmar Gabbert

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zuversichtlich: "Wir wollen Arbeit für alle". Die deutsche Wirtschaft habe ihr Vorkrisenniveau wieder erreicht, es soll bergauf gehen.

Berlin - Die deutsche Wirtschaft trotzt bislang noch den Konjunkturängsten und den Turbulenzen am Finanzmarkt. Deutschland sei wieder „die Wachstumslokomotive in der Europäischen Union“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in der Haushaltsdebatte des Bundestages. Nach einem „Rekordwachstum“ von 3,7 Prozent im Jahr 2010 erwartete sie „auch in diesem Jahr ein gutes Wachstum“.

„Wir haben das Vorkrisenniveau wieder erreicht, schneller als wir dachten“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Wir können heute sagen, uns geht es im Sommer des Jahres 2011 gut“, fügte sie hinzu. Die Koalition habe bewiesen, dass es möglich sei zu sparen, ohne dabei die Konjunktur abzuwürgen.

Merkel stellte einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Aussicht. „Wir geben uns mit unter drei Millionen Arbeitslosen nicht zufrieden. Wir wollen Arbeit für alle“, sagte sie.

Vollzeitbeschäftigung nimmt zu

Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten stieg im zweiten Quartal um 1,7 Prozent auf 23,8 Millionen. Unter dem Einfluss der bislang positiven Wirtschaftsentwicklung habe sich die Dynamik des ersten Quartals unvermindert fortgesetzt, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit.

Auch die Teilzeitbeschäftigung habe zugenommen, allerdings nur um 0,7 Prozent. Die gute Konjunktur im ersten Halbjahr habe sich daher vor allem auf die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ausgewirkt.

Dank des Wirtschaftsaufschwungs sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weniger Unternehmen in die Pleite geschlittert als im Vorjahreszeitraum. 15.247 Firmen mussten zwischen Januar und Juni bei den Amtsgerichten Insolvenz anmelden, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 7,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2010.

Maschinenbau sieht keinen Einbruch

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums nahm die Erzeugung im produzierenden Gewerbe im Juli deutlich zu und bleibt damit auf Wachstumskurs. Gegenüber dem Vormonat sei sie um vier Prozent gestiegen. Die Zunahme betraf alle Bereiche des produzierenden Gewerbes. In der Industrie betrug das Produktionsplus den Angaben zufolge 4,5 Prozent. Die Aussichten seien trotz gestiegener Risiken weiter positiv.

Auch der deutsche Maschinenbau ist zuversichtlich. „Von der Konsumseite sehe ich keinen Einbruch“, sagte der Präsident des Verbands deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Thomas Lindner, dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe). Er fügte hinzu: „China und Asien laufen stabil und die USA auch noch. Für den gesamten Maschinenbau gibt es derzeit keine Hinweise auf besondere Ausschläge, vor allem wegen der Dynamik in Asien.“ Der mit gut 920.000 Beschäftigten größte deutsche Industriebereich stellt am Donnerstag seine Prognose für 2012 vor.

 

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