Siemens will trotz Gewinnsprung entlassen

Angesichts deutlich zurückgegangener Umsätze bereitet Siemens seine Beschäftigten auf personelle Einschnitte vor. Dabei wirkt das Sparprogramm schon jetzt: Der Gewinn kletterte im vergangenen Quartal kräftig.
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MÜNCHEN - Angesichts deutlich zurückgegangener Umsätze bereitet Siemens seine Beschäftigten auf personelle Einschnitte vor. Dabei wirkt das Sparprogramm schon jetzt: Der Gewinn kletterte im vergangenen Quartal kräftig.

Der Technologie-Konzern Siemens erwägt angesichts der nur langsamen Erholung der Weltwirtschaft, an einigen Standorten Stellen zu streichen. Zuvor will Siemens jedoch alle andere Möglichkeiten prüfen. „Wo immer sich Brücken zur Überwindung von Nachfrage-Tälern bauen lassen, gehen wir diesen Weg“, sagte Siemens-Vorstandschef Peter Löscher am Dienstag auf der Hauptversammlung in München. Kurzarbeit sei dabei ein Mittel.

In Geschäften, in denen es dauerhafte Veränderungen der Märkte und des Wettbewerbs gebe, seien aber „Anpassungsmaßnahmen unumgänglich“, fügte Löscher hinzu. Man werde mit den Betriebsräten am kommenden Donnerstag „eine Reihe punktuell notwendiger Maßnahmen“ besprechen und danach Mitarbeiter und Öffentlichkeit informieren, hieß es. Zur Zahl der betroffenen Mitarbeiter oder sonstigen Details äußerte sich Löscher nicht.

Die weltweite Wirtschaftskrise sieht Löscher noch nicht überwunden. „Zwar gibt es Signale für eine allmähliche Erholung der Weltkonjunktur. Aber es wird noch längere Zeit dauern, bis diese Erholung uns auf das alte Niveau zurückführt und nachhaltig greift, gerade in den Industrieländern“, sagte der Konzernchef.

Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2009/10 (30. September) kämpfte Siemens weiter mit den Folgen der Wirtschaftskrise. Die Umsätze des Konzerns gaben im Jahresvergleich um 12 Prozent auf knapp 17,4 Milliarden Euro nach. Der Auftragseingang schrumpfte um 15 Prozent auf knapp 19 Milliarden Euro. Siemens verbuchte aber mehr Neuaufträge als noch im letzten Quartal 2009. „Verglichen mit den Vorquartalen sehen wir eine Stabilisierung des Auftragseingangs, allerdings auf einem niedrigeren Niveau“, sagte Löscher.

Unter dem Strich stieg der Gewinn im ersten Quartal zum Vorjahr vor allem dank der Kostensenkungen in Vertrieb und Verwaltung um fast ein Viertel auf gut 1,5 Milliarden Euro. Operativ erzielte Siemens einen Gewinn von fast 2,3 Milliarden Euro. Das ist bereits mehr als ein Drittel des angepeilten Betriebsgewinns für das Gesamtjahr von 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro. Daher kündigte Löscher an, das Ergebnisziel nach dem ersten Halbjahr auf den Prüfstand zu stellen. (nz/dpa/apn)

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