Siemens spürt die Konjunkturdelle
Siemens ist mit einem Gewinneinbruch ins neue Geschäftsjahr gestartet und hat die Jahresprognose unter Vorbehalt gestellt. Zwischen Oktober und Dezember sank das Konzernergebnis um knapp 300 Millionen Euro oder 17 Prozent auf 1,457 Milliarden Euro.
München - Dies teilte Siemens vor der Hauptversammlung in München mit. Grund hierfür waren laut Siemens Verzögerungen bei der Anbindung von Windparks an das Stromnetz sowie bei der Auslieferung von ICx-Schnellzügen an die Deutsche Bahn. Diese hätten Abschreibungen in Höhe von 272 Millionen Euro verursacht.
Zudem bekommt Siemens die Euro-Schuldenkrise zu spüren. Der Umsatz legte dank eines dicken Auftragspolsters von 102 Milliarden Euro zwar noch einmal um zwei Prozent zu. Der Auftragseingang im ersten Quartal lag jedoch um fünf Prozent unter dem Vorjahr. Abzüglich der sogenannten fortgeführten Aktivitäten wie die für einen späteren Börsengang vorbereitete Lichttochter Osram sank der Gewinn sogar um 27 Prozent auf 1,356 Milliarden Euro.
"Wir halten ganz klar an unseren Zielen fest", sagte Siemens-Chef Peter Löscher am Morgen in einem Interview mit Bloomberg-TV. Allerdings wird er die Aktionäre im Laufe des Tages bei der Hauptversammlung auf ein schwieriges Jahr einstellen: "Auch wenn in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung erwartet wird, müssen wir hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen", erklärte er laut Pressemitteilung. Der Elektrokonzern will den Jahresumsatz um drei bis fünf Prozent steigern und den Gewinn auf Vorjahresniveau bei rund 6 Milliarden Euro halten.
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