Siemens schickt Mitarbeitern Mahnbescheide

Im schwelenden Korruptionsskandal will Siemens-Chef Löscher jetzt seine Mitarbeiter zur Kasse bitten und fordert von ihnen Schadenersatz in Millionenhöhe. Vorstände sind nicht betroffen.
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Siemens-Vorstandschef Peter Löscher
dpa Siemens-Vorstandschef Peter Löscher

Im schwelenden Korruptionsskandal will Siemens-Chef Löscher jetzt seine Mitarbeiter zur Kasse bitten und fordert von ihnen Schadenersatz in Millionenhöhe. Vorstände sind nicht betroffen.

Siemens-Chef Peter Löscher will mehrere in den Korruptionsskandal verwickelte Mitarbeiter finanziell zur Verantwortung ziehen. Entsprechende Mahnbescheide seien bereits verschickt worden, sagte ein Konzernsprecher am Montag. Das Unternehmen verlange Schadensersatz in Höhe von insgesamt einer Million Euro, berichtete die «Süddeutsche Zeitung». Diese Summe entspreche einem im vergangenen Jahr gegen den Konzern verhängten Bußgeld.

Aus Konzernkreisen verlautete, mehrere Mitarbeiter aus der ehemaligen Kommunikationssparte seien betroffen. Dort seien mit 449 Millionen Euro die meisten Schmiergelder geflossen. Ehemalige oder aktuelle Vorstände seien jedoch nicht darunter. Siemens habe bereits auf der vergangenen Hauptversammlung betont, dass Schadensersatzansprüche geprüft würden, teilte der Konzernsprecher mit. Mit den Mahnbescheiden solle einer Verjährung entgegengewirkt werden.

Siemens habe im Zuge der Aufklärung des Skandals im vergangenen Jahr einige aktuelle und ehemalige Mitarbeiter aufgefordert, schriftlich auf eine Verjährung zu verzichten. Da nicht alle dieser Aufforderung nachgekommen seien, habe der Konzern nun mit den Mahnbescheiden reagiert. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf Aufsichtsratskreise, der Konzern wolle auch von amtierenden oder ehemaligen Vorständen Schadensersatz verlangen, falls diesen eine Verwicklung in den Korruptionsskandal nachgewiesen würde. Mit einem Amnestieprogramm will Siemens die interne Aufklärung des Korruptionsskandals vorantreiben. Geständigen Mitarbeitern sollen im Gegenzug Schadensersatzansprüche oder Kündigungen erspart bleiben. Da das Angebot nach Konzernangaben rege genutzt werde, habe man das Programm bis Ende Februar verlängert. (nz)

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