Siemens-Kurs verliert nach Stellenstreichungen nur wenig
Auf die angekündigten Stellenstreichungen hat die Siemens-Aktie am Montag mit geringeren Verlusten reagiert. Im Handelsverlauf fielen die Titel um 0,85 Prozent auf 89,07 Euro. Der deutsche Leitindex lag zugleich mit 1,00 Prozent im Minus.
Frankfurt/Main - Trotz des Rückgangs steht bei Deutschlands größtem Elektrokonzern im bisherigen September immer noch ein Plus von mehr als elf Prozent auf dem Kurszettel.
Siemens will im Rahmen seines Programms "Siemens 2014" weltweit rund 15 000 Stellen abbauen, 5000 davon in Deutschland. Über einen Stellenabbau war monatelang spekuliert worden. "Im Markt wurde mit etwas weniger gerechnet, insofern kam es ein bisschen überraschend", sagte Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er sieht in der Nachricht jedoch keine Signalwirkung für einen großen Strategiewechsel. Immerhin gibt es seiner Ansicht trotz Milliardengewinnen bei Siemens viel zu tun: "Die Notwendigkeit, die Rendite zu trimmen, ist weiterhin hoch."
Händler sagten am Morgen, die Ankündigung könne positiv auf die Aktie wirken, weil Analysten lediglich mit einem Abbau von rund 10 000 Stellen gerechnet hätten. Allerdings sei das Einsparziel von rund 6 Milliarden Euro nicht angehoben worden. Zudem sei das Bekanntwerden des Jobabbaus ein weiteres Kommunikationsdesaster und habe über das Wochenende viel Unmut bei der Belegschaft ausgelöst.
Der Elektrokonzern verringere durch den Stellenabbau beim operativen Gewinn pro Mitarbeiter den Abstand zu den Wettbewerbern ABB und Schneider Electric, erklärte Analyst Hans-Joachim Heimbürger vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Der wahrscheinliche Grund für das bisher ungünstigere Verhältnis bei den Deutschen sei die deutlich geringere Anzahl von Mitarbeitern in den Schwellenländern.