Siemens baut IT-Sparte um: 4200 Jobs weg

MÜNCHEN - Siemens streicht bei der Neuausrichtung seiner IT-Sparte SIS bis 2011 weltweit 4200 Stellen, davon etwa 2000 in Deutschland. Im Sommer will der Konzern die Sparte ausgliedern.
Siemens streicht in seiner IT-Sparte 4200 Stellen bis 2011. In Deutschland sollen etwa 2000 Arbeitsplätze abgebaut werden, wie der Technologiekonzern am Donnerstag in München mitteilte. Dies werde vor allem große Standorte wie München, Paderborn und den Großraum Nürnberg/Erlangen treffen.
Siemens will seine IT-Sparte SIS, die momentan noch 35.000 Mitarbeiter hat, umstrukturieren und noch in diesem Jahr als eigenständiges Unternehmen ausgliedern. Unter anderem soll die Struktur von jetzt sieben auf nur noch zwei Geschäftseinheiten vereinfacht werden, nämlich das IT-Outsourcing- und das Lösungsgeschäft. Damit solle die IT-Sparte fit für die Zukunft gemacht werden, erklärte der Konzern.
Personalvorstand Siegfried Russwurm kündigte an, den Jobabbau verantwortungsvoll umzusetzen. Siemens will dabei alle Möglichkeiten für freiwillige Maßnahmen wie beispielsweise Aufhebungsverträge nutzen. Der Konzern kündigte an, unverzüglich Beratungen mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen. Wie aus Branchenkreisen zu hören war, soll der Stellenabbau einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag kosten.
Beschäftigte der Sparte fürchten seit Monaten harte Einschnitte und hatten daher in den vergangenen Monaten immer wieder protestiert. Derzeit hat SIS weltweit rund 35.000 Beschäftigte, davon etwa 9700 in Deutschland. Bis 2012 plant Siemens zudem Investitionen bei SIS von mehr als 500 Millionen Euro, um das Geschäft der Sparte auszubauen und wettbewerbsfähig zu machen. (apn/dpa)