Siemens: 20 Millionen von den Ex-Chefs

Siemens einigt sich mit früheren Managern auf Schadenersatz. Die Ex-Chefs zahlen insgesamt knapp 20 Millionen Euro an den Konzern, hieß es gestern nach einer Sitzung des Aufsichtsrats.
MÜNCHEN Da waren’s nur noch zwei: Der Elektrokonzern Siemens hat sich mit den meisten seiner ehemaligen Vorstände über Schadenersatzzahlungen im Schmiergeldskandal geeinigt. Die Ex-Chefs zahlen insgesamt knapp 20 Millionen Euro an den Konzern, hieß es gestern nach einer Sitzung des Aufsichtsrats. Siemens will nun auf Klagen gegen die Manager wegen der Affäre verzichten. Firmenchef Peter Löscher zeigte sich erleichtert über die Lösung.
Bereits am Dienstag war bekannt geworden, dass der ehemalige Siemens-Chef Heinrich von Pierer fünf Millionen Euro zahlen werde. Gestern ieß es: Ex-Chef Klaus Kleinfeld zahle zwei Millionen Euro, Johannes Feldmayer und Jürgen Radomski je drei, Uriel Sharef vier und Karl Hermann Baumann eine Million Euro. Zuvor hatte sich Siemens mit drei weiteren Ex-Vorstandsmitgliedern auf jeweils eine halbe Million Euro geeinigt.
Noch keine Einigung gibt es mit Thomas Ganswindt und Heinz-Joachim Neubürger. Ihnen droht nun eine Klage von seiten des Konzerns – sollte es bis zur Hauptversammlung im Januar nicht doch noch zu einer Einigung kommen.
Während die Aufsichtsratsmitglieder in der Siemens-Zentrale tagten, protestierten unweit des Hauptgebäudes 700 Beschäftigte mit Trommeln und Trillerpfeifen gegen den Jobabbau im Konzern. Die Mitarbeiter warfen Siemens vor, systematisch Jobs abzubauen und dies als „Portfoliopolitik“ zu verschleiern.