Sein Name ist Hase

Edmund Stoiber kann in aller Ruhe aufs Christkind warten - AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über Stoiber und die Bayern-LB.
von  Abendzeitung

Edmund Stoiber kann in aller Ruhe aufs Christkind warten - AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über Stoiber und die Bayern-LB.

Es wird schon zur Tradition. Jedes Jahr an Weihnachten ist Edmund Stoiber besonders froh! Dass er nicht mehr im Amt ist. Dass er nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden kann. Die Suppe, die er mit seiner Großmannssucht, Bayern zu einem „Global Player in der „Champions League“ zu machen, eingebrockt hat, sollen die anderen ausbaden.

So war es schon vergangenes Jahr, als aufflog, dass die BayernLB mit faulen US-Immobilien-Krediten Milliarden verzockte. So ist es auch heuer, wo sie mit ihrer Balkan-Bank Hypo Alpe Adria 3,7 Milliarden Euro versenkt hat.

Stoiber tut so, als ginge ihn das alles überhaupt nichts an. Als wäre er überhaupt nicht dabei gewesen. Als habe er gar nicht existiert, in diesem Bayernlande, dass nun sein wahres Gesicht offenbart. „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.“

Dabei war er es, der in die große weite Welt drängte, dem die Grenzen des Weißwurst-Äquators zu eng waren, der zur Finanzierung seiner Politik eine eigene Staatsbank brauchte. Stoiber aber kann nun gemütlich mit seinem Hofstaat in seinen Gemächern sitzen, die ihm der Steuerzahler mit einer halben Million Euro pro Jahr finanzieren darf – und in aller Seelenruhe aufs Christkind warten. Fürchten um seinen Luxus muss er nicht.

Um ihn mit einem Entzug seiner königlichen Apanage zu strafen, dafür ist die CSU zu feige. Zu einer Aberkennung seines Ehrenvorsitzes wird es auch nicht kommen. Mit einer klitzekleinen Entschuldigung wären seine Parteifreunde ja schon voll zufrieden. Der Wähler und Steuerzahler aber ist es nicht.

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