Seehofer-Vertrauter Sauter: Fauler Aktiendeal mit Filmfirma Constantin?
CSU-Politiker Sauter soll nach einem Tipp des Aufsichtratschefs Anteile bei der Constantin AG gekauft haben. Der Verdacht: Insiderhandel.
Er startete 1979 als Landesvorsitzender bei der Jungen Union Bayern, mittlerweile ist Alfred Sauter Mitglied des CSU-Parteivorstands und Vorsitzender der Finanzkommission. Doch Sauter ist nicht nur seit fast 50 Jahren bei der CSU aktiv, sondern auch Jurist – und einer von Horst Seehofers (CSU) Vertrauten.
Nun aber steht der Politiker im Verdacht, in einen ziemlich faulen Aktien-Deal verwickelt zu sein: Nach Recherchen der "Bild am Sonntag" könnte Sauter Verbindungen zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Constantin Medien AG, Dieter Hahn, genutzt haben, um an Informationen zu gelangen, die für seinen Aktienkauf bei dem Münchner Medienunternehmen nützlich waren. Unterlagen zufolge, die der Bild am Sonntag vorliegen, kaufte der CSUler am 25. März 2015 von der Firma Constantin Medien ("Fack Ju Göhte") 300.000 Aktien zum damaligen Stückpreis von 1,45 Euro.
Nur zwei Tage später gab die Schweizer Tochterfirma Highlight Communications AG bekannt, dass der europäische Fußballverband den exklusiven Vermarktungsvertrag für die Uefa Champions League bis 2024 verlängert hat. Die Constantin-Aktie schoss in die Höhe.
Wie die Zeitung berichtet, bedeutete das für Sauter einen Profit von rund einer Viertelmillion Euro – es ist fraglich, ob der Aktien-Coup unter diesen Umständen reiner Zufall war und Sauter nur großes Glück hatte.
So sieht es auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin): Sie untersucht nun, ob das Wertpapier-Geschäft vom März 2015 im Zusammenhang mit Insiderhandel steht. Möglicher "Insider" könnte der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Hahn sein, der selbst in den Monaten vor der Bekanntgabe des Uefa-Deals Aktien im Wert von insgesamt 3,1 Millionen Euro gekauft haben soll. Er habe frühzeitig Wissen über den Champions-League-Vertrag gehabt.
Sauter weist den Vorwurf des Insiderhandels zurück, Hahns Sprecher dementiert ebenfalls jegliches Fehlverhalten des Aufsichtsratsvorsitzenden. Er vermutet in den Anschuldigungen aufgrund unternehmensinterner Auseinandersetzungen vielmehr eine gezielte Attacke: Zwischen Hahn und dem Verwaltungschef von Highlight Communications, Bernhard Burgener, tobt ein erbitterter Machtkampf.
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