„Schwarzer Freitag“ an den Aktienmärkten

Der Dax verliert 8 Prozent, weltweit crashen die Börsen. „Investoren geht es ums nackte Überleben“, sagen Marktbeobachter. Zu den größten Verlierern gehören die Autobauer.
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Fassungslos verfolgt sie den Sturz der Kurse: Eine Aktienhändlerin in Frankfurt.
dpa Fassungslos verfolgt sie den Sturz der Kurse: Eine Aktienhändlerin in Frankfurt.

FRANKFURT - Der Dax verliert 8 Prozent, weltweit crashen die Börsen. „Investoren geht es ums nackte Überleben“, sagen Marktbeobachter. Zu den größten Verlierern gehören die Autobauer.

Die Angst vor einer globalen Rezession, schlechte Prognosen in den Quartalsbilanzen vieler Unternehmen und ein massiver Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten haben dazu geführt, dass das Wort vom „schwarzen Freitag“ an den Börsen die Runde machte: Der Deutsche Aktienindex (Dax) brach am Freitag bis 13 Uhr um mehr als acht Prozent ein. Zeitweise verlor er mehr als elf Prozent und rutschte auf den tiefsten Stand seit November 2004.

Auf seiner neuerlichen Talfahrt war er nicht allein: Am Freitagmorgen waren an den asiatischen Börsen am Freitagmorgen alle Dämme gebrochen. Der Nikkei-Index in Tokio schloss erstmals seit mehr als fünf Jahren unter der Marke von 8000 Punkten – ein Verlust von 9,6 Prozent. Geschockt hatten die Gewinnwarnung des Elektronikriesen Sony und das 13-Jahre-Hoch der japanischen Währung Yen. Auch der Euro stand unter Druck: Er fiel am Freitagvormittag auf ein neues Jahrestief und damit auf das Niveau von vor zwei Jahren.

Die Börsen in London und in der Schweiz gaben ebenfalls nach – und auch die Wall Street ging zu Handelsbeginn deutlich in die Knie: Der Dow-Jones-Index verlor binnen Minuten 450 Punkte (5,2 Prozent). „Zurzeit finden wieder massive Aktienverkäufe statt, weil es vielen Investoren inzwischen ums nackte Überleben geht“, sagte Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank in Frankfurt. Die ersten Börsianer sprachen von einer „Kapitulation“ der Investoren.

Zu den großen Verlierern im Dax gehörten Autotitel. MAN-Aktien rutschten um bis zu zehn Prozent ab – sie litten unter einem Gewinneinbruch und der Kappung einer Prognose des schwedischen Konkurrenten Volvo. Ein Händler sagte: „Das muss man sich einmal vorstellen: Im dritten Quartal hat Volvo gerade einmal 115 Neubestellungen erhalten – im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum fast 41970.“ Auch Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen bekamen negative Nachrichten von Wettbewerbern wie Renault oder PSA Peugeot Citroën zu spüren.

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