Schwaches US-Geschäft drückt Post-Gewinn

Um fast 30 Prozent ist das Nettoergebnis des Konzerns im vergangenen Jahr gesunken. Schuld daran ist das unprofitable Expressgeschäft in Amerika. Hier will der neue Chef Appel zügig eine Entscheidung fällen.
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Das Briefgeschäft sorgt vor allem im Ausland für Umsatz
AP Das Briefgeschäft sorgt vor allem im Ausland für Umsatz

Um fast 30 Prozent ist das Nettoergebnis des Konzerns im vergangenen Jahr gesunken. Schuld daran ist das unprofitable Expressgeschäft in Amerika. Hier will der neue Chef Appel zügig eine Entscheidung fällen.

Die Deutsche Post hat 2007 den Gewinnrückgang trotz millionenschwerer Abschreibungen auf das amerikanische Expressgeschäft in Grenzen halten können. Dafür sind vor allem die Hauptgewinntreiber Brief und Postbank verantwortlich.

Der Überschuss sank von 1,92 Milliarden auf 1,39 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte. Damit ist der Gewinn um 28 Prozent zurückgegangen. Den Umsatz steigerte die Post dagegen von 60,54 Milliarden auf 63,51 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Sonderposten, der wichtigste Indikator für die Geschäftsentwicklung, stieg von 3,5 auf 3,76 Milliarden Euro. Zuvor hatte die Post angekündigt, hier das eigene Ziel von mindestens 3,7 Milliarden Euro zu schaffen.

Entscheidung für US-Expressgeschäft im Mai

Das weiter defizitäre US-Geschäft drückte massiv auf das Ergebnis. Mit ihrer Express-Tochter DHL musste die Post 600 Millionen Euro abschreiben. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank um 17 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Ohne den Einmaleffekt der Wertberichtigung in den USA wäre es um 8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Den Aktionären wird eine Erhöhung der Dividende um 20 Prozent auf 90 Cent je Aktie vorgeschlagen. Für das laufende Jahr bekräftigte der neue Post-Vorstandsvorsitzende Frank Appel das Ziel, einen operativen Gewinn vor Sonderposten von rund 4,2 Milliarden Euro zu erreichen. Der neue Unternehmenschef Frank Appel kündigte an, der Schwerpunkt liege auf organischem Wachstum. «Außerdem wollen wir mehr Cash generieren und unsere Aktionäre stärker am Unternehmenserfolg teilhaben lassen», sagte er. Im Mai will die Post zudem die neue Linie für das defizitäre amerikanische Expressgeschäft vorstellen. Die Lage «ist so nicht akzeptabel», sagte der Zumwinkel-Nachfolger. «Das Problem muss gelöst werden. Wir werden sehr bald alle notwendigen Schritte zur zügigen Ergebnisverbesserung einleiten.»

Auch die Postbank, an der die Post eine knappe Mehrheit hält, will Appel auf einen neuen Weg bringen. «Gemeinsam mit meinem Postbank-Kollegen Wolfgang Klein werde ich in den kommenden Monaten die Weichen dafür stellen, dass die Postbank eine aktive Rolle bei der Konsolidierung des gesamten Sektors übernimmt.» Seit längerem gilt die Postbank als Fusionskandidat - Interesse am Institut haben die Deutsche Bank und die Commerzbank bekundet. (dpa/AP/nz)

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