Schulze will Wasserstoff-Wirtschaft ankurbeln

Wasserstoff gilt als Treibstoff der Zukunft, aber die Herstellung aus erneuerbaren Energien würde sehr viel mehr Ökostrom benötigt, als derzeit in Deutschland produziert wird. Nun soll der Bund helfen.
dpa |
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Eine Wasserstofftankstelle in Mainz. Umweltministerin Schulze will den Ersatz fossiler Kraft- und Brennstoffe durch klimafreundliche Stoffe in Gang bringen.
Andreas Arnold/dpa/dpa Eine Wasserstofftankstelle in Mainz. Umweltministerin Schulze will den Ersatz fossiler Kraft- und Brennstoffe durch klimafreundliche Stoffe in Gang bringen.

Berlin - Umweltministerin Svenja Schulze will den Ersatz fossiler Kraft- und Brennstoffe durch klimafreundliche Stoffe auf Wasserstoff-Basis mit Quoten und Förderprogrammen in Gang bringen.

Die SPD-Politikerin schlug im "Handelsblatt" (Montag) unter anderem für den Flugverkehr bis 2030 eine Quote von zwei Prozent für synthetische Kraftstoffe vor, die mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden - aus sogenanntem grünen Wasserstoff. "Das sichert eine garantierte Abnahme zu stabilen Preisen", sagte sie der Zeitung. Die Auswirkung auf die Preise halte sie für "überschaubar".

Zudem sprach Schulze sich dafür aus, von 2021 an jährlich die Produktion von 5000 Tonnen grünem Wasserstoff auszuschreiben. "Wer den Wasserstoff zu den niedrigsten Kosten herstellt, bekommt den Zuschlag", erklärte sie. Die Menge könne Jahr für Jahr bis 2030 um jeweils 5000 Tonnen steigen. Der Bund solle auch selbst als "zuverlässiger Abnehmer" die Nachfrage anschieben, etwa über die Marine und die Luftwaffe, sagte Schulze weiter.

Die Luftverkehrsbranche zeigte sich offen für den Einsatz klimafreundlicherer Kraftstoffe. "Beimischungsverpflichtungen können aber nur dann eine Option sein, wenn überhaupt genügend Kraftstoff zu Verfügung steht und wenn sie für die im internationalen Wettbewerb stehenden Fluggesellschaften wettbewerbsneutral sind", betonte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands BDL, Matthias von Randow. Das sei derzeit nicht der Fall.

Die Bundesregierung arbeitet unter Federführung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an einer nationalen Wasserstoffstrategie. Eigentlich sollte sie schon Ende 2019 vorliegen, wird aber laut Ministerium in der Bundesregierung noch abgestimmt. Umstritten ist unter anderem, wo synthetische Kraftstoffe in welchem Maße zum Einsatz kommen sollen und welche Rolle Importe spielen sollen. Für die Herstellung aus erneuerbaren Energien würde sehr viel mehr Ökostrom benötigt, als derzeit in Deutschland produziert wird. Wasserstoff gilt als zentraler Baustein für das Ziel, 2050 unterm Strich keine Treibhausgase mehr auszustoßen.

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