Schule? Cool bleiben

AZ-Chefredakteur Arno Makowksy macht zum Schulanfang Mut

Schultasche schon gepackt? Innerlich schon vom Ferien- auf den Schulmodus gewechselt? Es geht wieder los in Bayern. Für 1,8 Millionen Schüler beginnt am Dienstag das neue Schuljahr, unter ihnen sind 110 000 Erstklässler. Und auch das Gejammer beginnt von Neuem: Lehrermangel! Überforderung durch das G8! Doppelter Abiturjahrgang! Dieser höllische Stress!

Gemach, liebe Schüler und Lehrer. Natürlich liegt in unserem Bildungssystem vieles im Argen. Klar müssen die Lehrpläne weiter entrümpelt werden, sicher ist das Konzept der neuen Mittelschule noch nicht ausgereift. Und logisch muss die Politik – man kann es schon nicht mehr hören – „mehr in die Bildung investieren“. Andererseits: Macht ihr es euch nicht ein bisschen einfach, wenn ihr alles auf „die Politiker“ und auf „das Schulsystem“ schiebt? Ein bisschen müsst ihr, mit Verlaub, auch selbst dazu beitragen, dass eure Schulzeit nicht sinnlos verplempert wird.

Zum Beispiel kann man nach dem Abitur, um nicht mit Zigtausenden anderen Schülern ein Studium zu beginnen, erstmal ein Jahr im Ausland verbringen. Ja wirklich, das geht! Auch ist es, verehrte Eltern, völlig unnötig, bereits im ersten Schuljahr in Hektik zu verfallen, weil man schon jetzt den Übertritt ins Gymnasium fürchtet. Und ihr, Lehrer, könnt auch in eurem Unterricht viel Überflüssiges weglassen.

Kein Zweifel, wir brauchen eine bessere Schulpolitik. Wir brauchen aber auch ein bisschen mehr Gelassenheit.