Schlimm

Arbeitslos: Es trifft vor allem Ältere und Männer. Georg Thanscheidt, stellvertretender Chefredakteur, über die Arbeitsmarkt-Zahlen
von  Abendzeitung
Der Vize-Chefredakteur der AZ Georg Thanscheidt
Der Vize-Chefredakteur der AZ Georg Thanscheidt © Ronald Zimmermann

Arbeitslos: Es trifft vor allem Ältere und Männer. Georg Thanscheidt, stellvertretender Chefredakteur, über die Arbeitsmarkt-Zahlen

Es ist schlimm. Aber es hätte noch schlimmer kommen können. Die Gefahr, dass es noch schlimmer wird, ist allerdings nicht gebannt. So lässt sich kurz gefasst die Lage amArbeitsmarkt beschreiben. Experten und Politiker sind erleichtert, dass der Winter die Arbeitslosenzahlen im Januar lediglich auf 8,6 Prozent steigen ließ. Das ist zwar ein Plus von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Dezember – aber es war Schlimmeres befürchtet worden. Bayern trifft es besonders hart: Hier bleibt die Quote zwar mit 5,5 Prozent unterdurchschnittlich – das sind aber 0,9 Prozentpunkte mehr als im Vormonat.

„Die Auswirkungen der Krise schlagen auf den Arbeitsmarkt durch“, erklärt Ministerpräsident Horst Seehofer. Da hat er Recht. München hat im Januar 5,4 Prozent Arbeitslose – 0,5 Prozentpunkte mehr als im Dezember und im Januar 2009. Es trifft vor allem Ältere und Männer. Die Zahl der offenen Stellen sinkt dramatisch – nur die Kurzarbeit verhindert Schlimmeres. Ohne dieses Instrument lägen die Zahlen allein in München wohl um ein Viertel höher.

Vielleicht hat Seehofer daran gedacht, als er lobte, dass „die bayerischen Unternehmen in großartiger Weise treu zu ihren Mitarbeitern“ stehen. Siemens kann er dabei kaum im Sinn gehabt haben: Der Stellenabbau dort trifft Bayern hart – und lässt befürchten das der Analyst von JP Morgan recht hat, der für 2010 den Abbau von 10 000 Stellen beim Münchner Unternehmen erwartet. Für einen Konzern, der gerade einen Quartalsgewinn von 1,5 Milliarden Euro verbucht hat, keine großartige Leistung.

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