Schlichtung geht weiter – vorerst keine neuen Streiks
Nachdem der Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL monatelang auf den Schultern der Reisenden ausgetragen wurde, herrschte zuletzt die sogenannte Friedenspflicht, da sich die Kontrahenten im Schlichtungsverfahren befanden. Eigentlich sollte die Schlichtung heute enden, wurde aber kurzfristig verlängert.
Berlin - Für Bahnkunden bedeutet dies zunächst, dass es bis zum 25. Juni keine neuen Streiks geben wird. Auch während dieser verlängerten Schlichtungsphase ist die GDL verpflichtet, keine weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zu starten. Wie es danach aussieht, ist derzeit allerdings völlig unbekannt.
Bahn und GDL hatten zusammen mit ihren jeweiligen Schlichtern bis zuletzt hinter verschlossenen Türen verhandelt. Die Interessen der Bahn vertrat dabei der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), auf Seiten der GDL wurde der amtierende thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) als Schlichter eingesetzt. Bislang zeigten sich beide Parteien zwar zufrieden mit dem Verlauf der Schlichtung, eine Einigung konnte aber dennoch nicht erzielt werden.
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Sollten die Tarifparteien auch nach der verlängerten Schlichtung nicht zu einer Einigung gelangen, drohen neue, höchstwahrscheinlich unbefristete Streiks. Eine Einigung im Schlichtungsverfahren hingegen muss nur noch den Mitgliedern der GDL zur Zustimmung vorgelegt werden und würde dann den aktuellen Konflikt endlich beenden.
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