Schlechte Show

Immer eine Spur zu überdreht, zu HBMännchenmäßig - Anja Timmermann, AZ-Politikredakteurin, über Guido Westerwelle.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Anja Timmermann, AZ-Redakteurin
Ronald Zimmermann Anja Timmermann, AZ-Redakteurin

Immer eine Spur zu überdreht, zu HBMännchenmäßig - Anja Timmermann, AZ-Politikredakteurin, über Guido Westerwelle.

Spannend wäre, was Westerwelle tatsächlich denkt. Nimmt er wahr, wie verheerend sein Erscheinungsbild ist? Nimmt er es ernst oder ist es ihm egal? Ist er ernsthaft von sich und seiner Strategie überzeugt? Oder hält er sich nur verzweifelt an seinem falschen Drehbuch fest, weil er kein anderes hat?

„Drehbuch“ ist auf jeden Fall ein Schlüsselwort: Man hat den Eindruck, es ist immer eine Rolle, die Westerwelle vorträgt. Immer gespielt, nie echt. Alles bei ihm ist Inszenierung: der Sperenzchen-Kampfspaß- Politiker (wegen mangelnden Erfolges abgesetzt).

Der bedächtig nickende Außenministers-Lehrling (nur kurzes Gastspiel, weil zu sehr gegen den Charakter besetzt). Der tapfere „Tabu“-Brecher (mit großem Getrommel in Szene gesetzt, um von den Hoteliers- Peinlichkeiten abzulenken). Und alles ist eine Spur zu überdreht, zu HB-Männchen-mäßig. Das neue Argument, dass Kritik an ihm die Demokratie beschädigen könnte, ist nur noch grotesk.

Welche Rolle auch immer Westerwelle zu spielen glaubt: Er wirkt wie ein dreister und sturer Klientel- Beglücker, der den Staat für einen Selbstbedienungsladen hält. Verantwortung fürs Gemeinwohl ist in seinen Augen etwas für Schwächlinge.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.