Roaming-Ende: Echter digitaler Markt

Für Handy-Nutzer im EU-Ausland beginnt eine neue Zeitrechnung: Telefonate, SMS und Surfen im Netz kosten nicht mehr als zuhause. Detlef Drewes, Brüssel-Korrespondent der AZ, über das baldige Ende der Roaming-Gebühren.
von  Detlef Drewes
Selfies aus der Sonne: Wer im Urlaub Bilder versenden will, muss keine Aufschläge mehr für mobiles Surfen zahlen.
Selfies aus der Sonne: Wer im Urlaub Bilder versenden will, muss keine Aufschläge mehr für mobiles Surfen zahlen. © Daniel Naupold/dpa/AZ

Als die frühere Brüsseler Kommissarin für Telekommunikation, Neelie Kroes, einmal nach den Roaming-Gebühren gefragt wurde, antwortete sie: „Man muss bezahlen, um angerufen zu werden. Wo gibt es denn sowas?“ Sie hatte recht.

Grenzen wie vor 25 Jahren

Auch wenn die Mobilfunk-Konzerne immer wieder auf entstehende Kosten für das Vermitteln von Anrufen, SMS oder Daten mit ihren ausländischen Partnern hinwiesen, war nicht nachvollziehbar, dass beim Telefonieren Grenzen wie vor 25 Jahren bestehen. Der Markt hatte sich längst verändert, während das Gebührenmodell weiter aufrechterhalten wurde.

Das, was am 15. Juni 2017 beginnen wird, ist ein weiterer Schritt zum Zusammenwachsen der europäischen Wirtschaft, die, in welchem europäischen Land sie auch immer tätig ist, wie im Inland rechnen und handeln soll. Insofern ist der Wegfall der Auslandszuschläge zwar ein Fortschritt, aber noch nicht das Ziel.

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