Riesen-Ansturm bei Finanzkrise-Hotline

MÜNCHEN - Die Krise verunsichert die Deutschen zutiefst. Bei der neuen kostenlosen Hotline gab's allein in zwei Stunden 8500 Anrufe – 30 Verbraucherschützer beantworten Fragen, ob das Geld jetzt noch sicher ist
Dass die Nachfrage bei ihrer neu eingerichteten Verbraucher-Hotline zur Finanzkrise groß sein würde, damit hatten die Verbraucherzentralen gerechnet. Aber dass am Freitag in den ersten beiden Stunden 8500 Anrufer ihre Fragen loswerden wollten, überraschte dann doch: „Wir haben einen unglaublichen Ansturm“, sagte Steffen Küßner vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV). Nach fünf Stunden hatten 16000 Anrufer versucht durchzukommen. Küßner: „Die Leitung ist einigermaßen überlastet. Wir bitten Anrufer um etwas Geduld, wenn sie in der Warteschleife landen.“
30 Fachleute der Verbraucherzentralen sind im Einsatz. Sie sitzen nicht an einer zentralen Stelle, sondern werden je nach Einsatzplan und Bedarf rotierend zusammengeschaltet. In Stoßzeiten beantworten bis zu acht Experten die Fragen der Verbraucher.
Beratung läuft zunächst vier Wochen
Finanziert wird das Projekt vom Verbraucherschutz-Ministerium – zunächst für vier Wochen. „Sollte die Nachfrage nach der telefonischen Beratung danach immer noch groß sein, wird das Projekt bis zum Jahresende weitergeführt“, sagt Merten Larisch von der Verbraucherzentrale Bayern, die selbst einen Finanzexperten im Telefon-Team sitzen hat und Verstärkung durch einen zweiten Kollegen erwägt.
Der VZBV sieht seine Forderung nach mehr unabhängiger Beratung untermauert. Steffen Küßner: „Die Zahl der Anrufe ist ein Beleg für den extremen Bedarf an verlässlichen Informationen.“
Die kostenlose Hotline unter Tel.0800/6648588 ist Mo-Fr von 9 bis 21 Uhr zu erreichen.