Rettung in Sicht? Köln hilft Karstadt

Die Stadt verzichtet auf Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Mit Highstreet und Nicolas Berggruen gibt es zwei weitere Übernahme-Interessenten
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BERLIN - Die Stadt verzichtet auf Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Mit Highstreet und Nicolas Berggruen gibt es zwei weitere Übernahme-Interessenten

Das wird die entscheidende Woche für den insolventen Karstadt-Konzern und seine 25000 Beschäftigten. Am Freitag läuft die Frist für Übernahmeangebote ab, jetzt haben sich zwei weitere Interessenten gemeldet: Das Immobilienkonsortium Highstreet und der Investor Nicolas Berggruen, Sohn des Kunsthändlers Heinz Berggruen.

Einen Tag vor Ablauf der Frist ist auch ein schwerwiegendes Hindernis für die Rettung der Kaufhaus-Kette aus dem Weg geräumt: Der Kölner Stadtkämmerer Norbert Walter-Borjans erklärte sich bereit, auf die 1,7 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen von Karstadt zu verzichten – wie alle anderen Standort schon zuvor.

Highstreet, dem bereits die Immobilien von 86 Karstadt-Filialen gehören, will nach Informationen der „Bild am Sonntag“, die 120 Karstadt-Häuser übernehmen und als Konzern erhalten. Hinter Highstreet steht die US-Investmentbank Goldman Sachs.

Nach dem Zeitungsbericht, der sich auf Angaben aus den Verhandlungskreisen beruft, gilt Highstreet jetzt sogar als Favorit. Das Unternehmen haben sich mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bereits auf die Details der Übernahme geeinigt.

Danach soll es bei den 25000 Beschäftigten keine Entlassungen „in größerem Umfang“ geben. Zudem sollen die Mitarbeiter künftig für individuelle Leistungen eines Bonus erhalten. Dafür wird die Wochenarbeitszeit von jetzt 37,5 auf 39,5 Stunden erhöht – ohne Lohnausgleich. Als Kaufpreis sind 40 Millionen Euro im Gespräch. Eine Bestätigung für das Highstreet-Engagement steht aber noch aus

Neben dem ursprünglich einzigem Interessenten – der Investorengruppe Triton – ist jetzt als Bewerber auch der Investor Nicolas Berggruen in konkreten Verhandlungen.

Der 48-Jährige betonte, er habe kein Interesse an kurzfristiger Gewinnmaximierung und einem schnellen Weiterverkauf des Unternehmens. Sein Hauptinteresse sei, dass die Gespräche mit Highstreet als Haupteigentümer der Karstadt-Immobilien schnell fortgeführt werden. Dieser habe bereits signalisiert, weiter über die Mietforderungen zu verhandeln. Anders als Triton erwartet Berggruen keine weiteren Zugeständnisse vom Personal des Konzerns. mh

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