Rentenbescheid: Wie Sie ihn kontrollieren

Das Papier informiert darüber, wie viel Geld Ruheständler pro Monat erhalten. Es zu prüfen, lohnt sich: Zahlendreher oder falsche Angaben können sich auf die Höhe der Rente auswirken.
von  Isabelle Modler/dpa
Wie viel Geld bekomme ich als Rentner? Darüber informiert der Rentenbescheid. Den sollten Empfänger gut prüfen. Fehler können Geld kosten.
Wie viel Geld bekomme ich als Rentner? Darüber informiert der Rentenbescheid. Den sollten Empfänger gut prüfen. Fehler können Geld kosten. © dpa

Rund 1,5 Millionen Rentenbescheide wurden im Jahr 2013 laut der Deutschen Rentenversicherung erlassen. Für die Empfänger ist das Dokument wichtig: „Im Rentenbescheid steht, um was für eine Rentenart es sich handelt, wann die Rente beginnt und wie hoch sie ausfällt“, erklärt Dirk von der Heide von der Deutschen Rentenversicherung Bund. Außerdem sind die Berechnungsgrundlage und eine Rechtsbelehrung enthalten.

„Der Bescheid listet auf mehreren Seiten sämtliche Versicherungszeiten auf“, erläutert Isabell Pohlmann, Autorin der Stiftung Warentest. „Da können sich auch Fehler einschleichen.“ Manche Punkte können Versicherte selbst prüfen, indem sie etwa die Werte zu ihrem Einkommen oder zu den geleisteten Rentenbeiträgen mit den Sozialversicherungsbescheinigungen vergleichen.

„Jeder Monat zählt für die Rente, deshalb sollten Versicherte frühzeitig den Stand des Versicherungskontos überprüfen“, rät von der Heide.

Innerhalb eines Monats kann man Widerspruch einlegen

Ab dem 27. Lebensjahr erhalten Versicherte jährlich eine Renteninformation, und ab dem 55. Lebensjahr gibt es alle drei Jahre eine Rentenauskunft, die noch ausführlicher informiert. „Wenn bestimmte Phasen wie Ausbildungszeiten, Nebenjobs während des Studiums oder Zeiten der Arbeitslosigkeit in der Rentenauskunft fehlen, gehören sie ergänzt“, sagt Pohlmann.

Die Lücken können Versicherte schließen lassen, wenn sie bei der Rentenversicherung ein Verfahren zur Kontenklärung beantragen. Jeder Versicherte sammelt im Laufe seiner Erwerbstätigkeit Entgeltpunkte auf seinem Versicherungskonto. „Je mehr, desto höher fällt am Ende die Rente aus“, erklärt Pohlmann. 2015 ergeben ein Bruttojahreseinkommen in Höhe von 34.999 Euro in den alten und von 29.870 Euro in den neuen Bundesländern genau einen Entgeltpunkt.

Bei einem niedrigen Einkommen bekommt man weniger Entgeltpunkte gut geschrieben. Eine Scheidung wirkt sich ebenfalls auf die Rente aus. Denn der Gesetzgeber gewährt einen Versorgungsausgleich. Die während der Ehe von beiden Partnern erworbenen Rentenansprüche werden zu gleichen Teilen aufgeteilt. „Gegen seinen Rentenbescheid kann man innerhalb eines Monat Widerspruch einlegen“, erklärt von der Heide.

Es reicht ein formloses Schreiben, in dem der Rentner seine Versicherungsnummer nennt. „Dazu sollte er die Stellen benennen, die ihm fehlerhaft erscheinen“, sagt Pohlmann. Wird der Widerspruch abgelehnt, muss man zur Not seine Rechte beim Sozialgericht einklagen.

Es lohnt sich also, sich um Details zu kümmern, bevor die Rente ausgezahlt wird.

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