Rennen um Karstadt: Jetzt drei Bieter

ESSEN - Vermieter-Konsortium Highstreet will die insolvente Kaufhaus-Kette nun auch haben. Der Favorit der Gewerkschaften ist die deutsch-skandinavische Investmentgesellschaft Triton

Das Rennen um Karstadt geht in die heiße Phase. Wenige Stunden vor der entscheidenden Sitzung des Gläubigerausschusses am Freitag legte auch das Vermieterkonsortium Highstreet ein Kaufangebot für das Traditionsunternehmen vor.

Highstreet gehört zum Teil der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das Konsortium ist der größte Gläubiger Karstadts, weil ihm 86 der 120 Kaufhaus-Immobilien gehören. Insgesamt liegen nun drei Angebote vor: Neben Highstreet das des Privatinvestors Nicolas Berggruen und das der deutsch-skandinavischen Investmentgesellschaft Triton.

Eigentlich sollte der Verkauf in der Nacht zum Samstag über die Bühne gehen. Doch nachdem Highstreet sein Angebot erst jetzt vorgelegt hat, könnte die Frist erneut verlängert werden.

Vermieter Highstreet ist wohl auch eingestiegen, weil die anderen Interessenten deutliche Mietminderungen fordern. Highstreet will keine Entlassungen, aber Lohnkürzungen. Triton will 500 Millionen Euro investieren, aber auch einen deutlichen Lohnverzicht der Mitarbeiter. Berggruen will dagegen keine Einschnitte mehr, er ist der Favorit der Gewerkschaften.

Und auch Konkurrent Kaufhof könnte bald einen neuen Eigentümer bekommen: Der bisherige Besitzer Metro lotet derzeit einen Verkauf aus.