Rekordstrafe für Banken: Richtig teuer

Keine lässlichen Verstöße, sondern kriminelle Akte: AZ-Vizechefredakteur Georg Thanscheidt über die EU-Strafe für Banken
Georg Thanscheidt |
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Banken oder Banden – orthografisch macht lediglich ein Konsonant den Unterschied. Und auch in der Realität ist die Differenz nur durch genaues Hinschauen zu erkennen. Denn was sich die Banken in den letzten Jahren geleistet haben, geht schon längst nicht mehr auf die sprichwörtliche Kuhhaut.

Nicht genug damit, dass Banken und Banker in blinder Profit- und sehender Boni-Gier beinah das globale Finanzsystem (und die Realwirtschaft gleich mit) geschrottet und ein historisches Projekt wie die Europäische Union fast über den Jordan geschickt hätten. Nein, jetzt kommt scheibchenweise heraus, dass die Banker auch noch Sprengsätze an die Grundpfeiler der Finanzwelt gelegt haben: Sie haben die Zinsen manipuliert, sie haben den Goldpreis manipuliert und jetzt sollen sie auch noch die Währungskurse zu ihrem Vorteil manipuliert haben.

Dies alles sind keine lässlichen Verstöße gegen das Standesrecht (falls es das bei Bankern geben sollte), sondern kriminelle Akte, die zum Nachteil der Allgemeinheit geplant und durchgeführt wurden. Denn die Kosten – höhere Kreditzinsen, überteuertes Gold als Reservewährung oder auch nur ein zu kostspieliger Fernurlaub wegen manipulierter Dollarkurse – zahlt der so viel zitierte kleine Mann.

Dass die EU jetzt eine Milliardenstrafe verhängt hat, ist gut und richtig teuer. Denn den Nachtwächterstaat der vergangenen Jahre, in dem die Aufseher zuschauten, wie Banker die Häuser leer räumten, können wir uns nicht mehr leisten.

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