Rekordprämien für Beschäftigte in Automobilindustrie
Frankfurt/Main - Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, sind bis zu fünfstellige Sonderzahlungen pro Kopf möglich. Die Prämien würden an die Marke von 10 000 Euro heranreichen, bestätigte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann, zugleich Aufsichtsrat von Daimler und Bosch, dem Blatt: "Der Schlag Sahne oben drauf in diesem Jahr schmeckt extrem gut."
Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück sagte der Zeitung: "Die Prämie wird manche umhauen, so was gab es noch nie! Unsere Leute haben eine genial-intergalaktische Sonderzahlung verdient. Den Rekordgewinn hat ja nicht der Petrus auf dem Moped vorbei gebracht."
Bei Daimler erhalten die Mitarbeiter in Deutschland für 2011 in Deutschland mit 4100 Euro die bislang höchste Ergebnisbeteiligung, wie der Autobauer vor zwei Wochen mitgeteilt hatte. Die Höhe orientiert sich am jeweiligen Geschäftserfolg im zurückliegenden Jahr.
Den höchsten Bonus hat laut Zeitung die Audi-Belegschaft zu erwarten, da in Ingolstadt Vorstand und Betriebsrat vor Jahren eine feste Regel zur Aufteilung des Gewinns vereinbart haben: Von dem Teil des operativen Ergebnisses, der 1,2 Milliarden Euro überschreitet, wird ein Zehntel an die Belegschaft ausgeschüttet. Das treibt angesichts eines Rekordgewinns die Prämie in voraussichtlich fünfstellige Höhe, wie die Zeitung berichtete. Im vorigen Jahr kamen die Audi-Beschäftigten im Schnitt auf 5000 bis 6000 Euro. Dieses Jahr werde die Prämie ein gutes Stück höher ausfallen, sagte ein Audi-Sprecher dem Blatt.
Die deutschen Autobauer haben ein starkes Jahr hinter sich. Sie profitierten vor allem vom anhaltenden Absatzboom in Schwellenländern wie China, aber auch vom Comeback des US-Marktes. So verzeichnete Daimler das beste Jahr seiner Unternehmensgeschichte und fuhr unterm Strich einen Rekordgewinn von 6,0 Milliarden Euro ein.
Der größte europäische Autobauer Volkswagen verbuchte sogar einen Rekordgewinn von 15,8 Milliarden Euro. Betriebsratschef Bernd Osterloh verlangte angesichts der guten Ergebnisse bereits eine Aufstockung der Belegschaftsbeteiligung über die tariflich festgelegten 10 Prozent vom operativen Gewinn hinaus.
Das größte Sorgenkind unter den deutschen Autobauern ist Opel. Während der US-Mutterkonzern General Motors dank starker Verkäufe auf dem Heimatmarkt im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren hat, liefen bei der deutschen Tochter weitere Verluste auf.